Die russischen Streitkräfte greifen ukrainische Städte mit immer mehr tödlichen Raketen an. Dies könnte auch mit dem Ausbau einer seiner wichtigsten Produktionsstätten zu tun haben. Wobei laut dem Geheimdienst in Kiew offenbar etliche Raketen auch eingelagert werden.
Russland baut einem ukrainischen Bericht zufolge unter Umgehung internationaler Sanktionen eine seiner wichtigsten Raketenfabriken aus. Wie "Kyiv Independent" schreibt, hat das Wotkinskij-Werk Tausende neue Mitarbeiter eingestellt sowie neue Gebäude mit modernen Maschinen errichtet. Das Ziel: eine erhebliche Steigerung der Raketenproduktion.
Bereits jetzt werden in dem Werk unter anderem ballistische Raketen vom Typ Iskander-M mit einer Reichweite von bis zu 500 Kilometer hergestellt. Mit diesen beschießt Russland fernab der Front Kiew und andere ukrainische Städte. Dabei nehmen offenbar mit steigender Produktion auch die Angriffe zu. So griff Russland laut dem Bericht die Ukraine im Jahr 2024 viereinhalbmal häufiger mit Iskander-M und ähnlichen Raketen an als im Jahr zuvor - 245 Angriffe im Jahr 2024 gegenüber etwa 55 im Jahr 2023. Dieser Anstieg lasse sich nur zum Teil durch die Lieferung nordkoreanischer Raketen an Russland erklären, heißt es.
Doch trotz verstärkter Angriffe setzt Russland demnach bei Weitem nicht alle Iskander-Raketen ein, die es produziert. Vielmehr soll es eine Diskrepanz zwischen der Produktion und der Zahl der eingesetzten Raketen geben. Das deute darauf hin, dass Russland einen Vorrat anlegt. Davon geht auch der ukrainische Militärgeheimdienst HUR aus: "Sie bereiten sich auf einen langen Krieg vor", zitiert "Kyiv Independent" einen hohen Mitarbeiter des HUR. "Unseren Daten zufolge baut Russland einen Vorrat an Raketen verschiedener Typen auf."
Laut dem Geheimdienst soll Russland etwa 600 ballistische Iskander-M-Raketen und weitere 300 Iskander-K-Marschflugkörper eingelagert haben. Bei dem derzeitigen Angriffstempo in der Ukraine handele es sich um einen Bestand von zwei Jahren, heißt es weiter.
Nach der Recherche von "Kyiv Independent" umgeht das sanktionierte Werk in Wotkinsk dabei Strafmaßnahmen des Westens. Demnach beliefern Unternehmen aus China, Taiwan und Belarus die Raketenfabrik über Mittelsmänner. Neben Maschinen schicke China Ausrüstung, elektronische Komponenten und Materialien, die Russland für die Waffenproduktion benötigt.
Der Ausbau des Werks in Wotkinsk soll nur ein Teil eines umfassenderen Projekts sein. Dieses umfasse inzwischen Dutzende von Unternehmen, wobei sowohl Kurzstreckenraketen für den Einsatz in der Ukraine als auch Interkontinentalraketen produziert würden, die weit über die Ukraine hinaus wirken können. Dabei gibt es laut dem Bericht keine Anzeichen für eine Verlangsamung der Aufrüstung - oder dafür, dass diese sich auf einen einzigen Krieg beschränkt.
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