Kommt die Wehrpflicht zurück? Das solle nach einem Jahr entschieden werden, sagt Thomas Röwekamp. Hauptsächlich kämpft der CDU-Politiker gerade für die Ertüchtigung der Bundeswehr. Für den riesigen Ausrüstungsbedarf sieht er auch die Industrie gefordert.

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Bundestag, Thomas Röwekamp, hat die Pläne für eine mögliche Rückkehr zur Wehrpflicht begrüßt. Eine entsprechende Option findet sich neben der freiwilligen Wehrpflicht im Gesetzentwurf von Verteidigungsminister Boris Pistorius. Er glaube selbst nicht, dass der freiwillige Aufwuchs in ausreichendem Maße gelingen werde, sagte Röwekamp im ntv Frühstart.

"Wir werden deswegen (…) nach dem ersten Jahr schon Bilanz ziehen können und sagen können: Reicht das jetzt, um die personelle Kapazität bis zum Jahr 2029 entsprechend anzupassen", sagte der CDU-Politiker weiter. Reiche es nicht, werde man auch auf "verpflichtende Elemente" zurückgreifen müssen.

Röwekamp gab damit auch zu verstehen, dass die Wiedereinführung der Wehrpflicht noch in dieser Legislaturperiode erfolgen könnte: "Deswegen soll ja jetzt schon im Gesetz eine Vorkehrung geschaffen werden, damit wir nicht ein neues, kompliziertes Gesetzgebungsverfahren brauchen." Derzeit dienen 180.000 Soldatinnen und Soldaten in der Bundeswehr. Perspektivisch liegt der Bedarf laut Röwekamp zwischen 260.000 und 280.000 Soldatinnen und Soldaten.

Nachholbedarf bei Drohnenabwehr

Zudem appellierte der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses an die Rüstungsgüterindustrie, die Produktionskapazitäten deutlich auszuweiten. Nach dem russischen Angriffskrieg habe man hauptsächlich "marktverfügbare" Produkte gekauft. "Aber unser Ziel muss es eigentlich auch in Europa sein, dass wir die Rüstungsgüter, die wir für die Bundeswehr und für die europäischen Armeen brauchen, auch selber produzieren", sagte Röwekamp.

Die deutsche Industrie hält er für gut aufgestellt. "Auch Armeen außerhalb von Deutschland greifen auf unsere Industrieprodukte zurück." Die Ausweitung von Produktionskapazitäten bleibe aber ein Problem. "Jetzt geht es wirklich um Masse und es geht um Fähigkeiten", sagte Röwekamp. Besonders im Bereich der Drohnenabwehr müsse die Bundeswehr noch erheblich investieren. Es gebe eine Menge zu tun.

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