Nach den US-Angriffen auf iranische Atomanlagen dringt Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) auf neue Gespräche mit dem Regime in Teheran. „Militärische Schläge sind das eine, aber eine wirkliche Lösung kann man nur erreichen, wenn man eine Vereinbarung schließt“, sagte er in der ZDF-Sendung „Berlin Direkt“ am Sonntagabend.

Wadephul betonte, dass seine Argumente beim Treffen mit dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi in der Schweiz am Freitag offenbar nicht ausreichend gewesen seien. „Bedauerlicherweise hat es jetzt diese militärische Aktion gegeben, die wohl notwendig war aus Sicht der USA. Und wenn das Regime in Teheran jetzt begreift, dass jetzt eine Verhandlungslösung erreicht werden kann, dann wäre das auch gut“, sagte er mit Blick auf den US-Angriff auf iranische Atomanlagen am Wochenende.

Es sei auch im deutschen Interesse, dass „Iran niemals in den Besitz dieser gefährlichen Waffe“ komme. Das iranische Regime sei „verabscheuungswürdig“. Dass er dennoch bereit sei, mit dessen Vertretern am Verhandlungstisch zu sitzen, sei Teil seiner staatspolitischen Verantwortung.

Auf die Frage, ob er die Bedeutung der Diplomatie in diesem Konflikt falsch eingeschätzt habe, versicherte Wadephul, dass er „zu keinem Zeitpunkt naiv“ gewesen sei. „Nicht jede Vorausschau ist richtig.“

Auch US-Außenminister Marco Rubio habe mehrfach öffentlich gesagt, dass die USA sich nicht an dem Krieg beteiligen würden. Genau wie sein britischer Amtskollege David Lammy sei er unmittelbar nach den US-Schlägen über den Angriff informiert worden. Deutschland sei ein „verlässlicher Partner“ der USA und mit seinem Partner auf Augenhöhe, betonte Wadephul. „Mir ist es überhaupt nicht unangenehm, in einer derartigen Frage falsch gelegen zu haben. Denn ich gehe ungern davon aus, dass eine kriegerische Handlung der nächste Schritt ist.“

Wadephul: „Es gibt jede Möglichkeit, diesen Konflikt friedlich zu beenden“

Der Iran müsse nach der Eskalation jetzt in direkte Gespräche mit den USA gehen, forderte Wadephul in der ARD-Sendung „Bericht aus Berlin“. Deutschland und seine europäischen Verbündeten wollten diesen Prozess unterstützen. „Es gibt jede Möglichkeit, diesen Konflikt friedlich zu beenden“, betonte der Außenminister.

Die Anreicherung von Uran, die der Iran betrieben habe, sei „weit über jede sinnvolle zivile Nutzung“ hinausgegangen. Der Iran habe damit „rote Grenzen“ überschritten. Deutschland habe immer vertreten, dass dieses Atomprogramm für Israel gefährlich sei.

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