Im sich zuspitzenden Nahostkonflikt geben die USA eine weltweite Sicherheitswarnung für ihre Bürger aus. Ein Krisenteam des französischen Außenministeriums erhält indes Tausende Anrufe von französischen Staatsbürgern in Israel. Paris bereitet nun Evakuierungen vor.

Frankreich will zur Evakuierung seiner Staatsbürger aus Israel Militärmaschinen des Typs A400M entsenden. Damit sollten Franzosen ausgeflogen werden, die nach Zypern ausreisen wollten, teilten das französische Außen- und das Verteidigungsministerium gemeinsam mit. Die Flüge würden vorbehaltlich der Genehmigung Israels ausgeführt, sie ergänzen die bereits erfolgten zivilen Charterflüge aus der jordanischen Hauptstadt Amman. Weitere Flüge sollen demnach folgen.

In Israel leben rund 250.000 französische Staatsbürger. 100.000 von ihnen sind in Konsularlisten eingetragen. Ein Krisenteam des Außenministeriums hat in der vergangenen Woche mehr als 4500 Anrufe erhalten. Am frühen Sonntagmorgen waren 160 zumeist besonders vulnerable französische Staatsangehörige von Jordanien aus nach Paris ausgeflogen worden.

Die USA haben mit Verweis auf den Konflikt im Nahen Osten eine weltweite Sicherheitswarnung für US-Bürger ausgegeben. "Das Außenministerium rät US-Bürgern weltweit zu erhöhter Vorsicht", hieß es am Sonntag in einer Sicherheitswarnung des Ministeriums. Der Iran hatte den USA nach den Angriffen auf seine Atomanlagen mit Vergeltung gedroht.

US-Blitzangriff und Vergeltungsschläge

Die US-Angriffe im Iran wurden in der Erklärung des US-Außenministeriums zunächst nicht explizit erwähnt. Darin hieß es lediglich, der Konflikt zwischen Israel und dem Iran habe "im gesamten Nahen Osten zu Reiseunterbrechungen und zeitweiligen Luftraumsperrungen geführt". Es bestehe zudem "die Möglichkeit von Demonstrationen gegen US-Bürger und -Interessen im Ausland".

Die USA hatten sich in der Nacht zum Sonntag in den Krieg zwischen Israel und dem Iran eingeschaltet und die drei Atomanlagen Fordo, Natans und Isfahan mit B-2-Kampfjets und GBU-57-Bomben angegriffen, die auch unterirdische Ziele zerstören können. US-Präsident Donald Trump hatte damit tagelangen Spekulationen über ein militärisches Eingreifen der USA ein Ende gesetzt.

Israel: 24 Tote durch iranische Angriffe

Nach den Bombeneinschlägen startete der Iran weitere Raketenangriffe in Richtung Israel. Laut israelischen Medien wurden dabei auch Wohngebiete in Tel Aviv und Haifa getroffen.

Bei den iranischen Angriffen auf Israel sind nach israelischen Angaben bislang insgesamt 24 Menschen getötet worden. Weitere 1272 Menschen seien seit Beginn des Einsatzes "Rising Lion" ("sich erhebender Löwe") vor mehr als einer Woche bei iranischen Angriffen auf Israel verletzt worden, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu am Sonntag mit. 14 der Verletzten seien "in ernstem Zustand".

Die USA hatten bereits am Samstag mit Evakuierungsflügen aus Israel für ihre Staatsbürger sowie Menschen aus Israel und dem Westjordanland mit ständigem Wohnsitz in den USA begonnen. Sie wiesen zudem das Personal ihrer diplomatischen Vertretungen im Irak und im Libanon an, diese zu verlassen.

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