Die "Ewige Flamme" soll der im Zweiten Weltkrieg gefallenen russischen Soldaten gedenken. In der Region Jaroslaw gießt ausgerechnet am Nationalfeiertag ein Kind Blumenwasser über das patriotische Feuer - was zu harschen Reaktionen der Behörden führt.

Der Leiter des russischen Ermittlungskomitees, Alexander Bastrykin, ordnet die Eröffnung eines Strafverfahrens gegen ein Kind an. Dies berichtet das oppositionelle Portal "Meduza" mit Sitz in Riga unter Berufung auf die Pressestelle der Behörde. Das Kind, das im Jahr 2017 geboren sein soll, hatte in der Region Jaroslaw bei einer Gedenkstätte Wasser auf die "Ewige Flamme" geschüttet und das Feuer gelöscht. In Russland sollen Denkmäler mit der "Ewigen Flamme" die Erinnerung an die im Zweiten Weltkrieg gefallenen Soldaten hochhalten.

"Meduza" veröffentlicht auch ein Video, das den Vorfall zeigt. In diesem ist zu sehen, wie das Kind mit seinem Fahrrad zum Denkmal mit der Flamme radelt. Dann ergreift es eine Blumenvase und gießt das Wasser über das Feuer. Als dieses gelöscht ist, kehrt es zu seinem Fahrrad zurück und fährt davon.

Die Handlung des Kindes soll laut einer offiziellen Erklärung als "Akt der Schändung eines Symbols des militärischen Ruhms" untersucht werden, heißt es. Dieser Straftatbestand ist im Artikel 354.1 des russischen Strafgesetzbuchs über die "Rehabilitierung des Nationalsozialismus" festgelegt.

"Beamte des Jugendamts haben ein präventives Gespräch mit dem Kind und seinen Erziehungsberechtigten geführt und die Gründe für sein Handeln ermittelt", zitiert "Meduza" aus einer Erklärung des Innenministeriums. Es ist unklar, warum das Kind Wasser auf die Flamme goss. Die Unterlagen zu dem Fall wurden dem Bericht zufolge an die örtliche Jugendkommission weitergeleitet. Der Vorfall ereignete sich offenbar bereits am 12. Juni. Bei diesem handelt es sich um den "Tag Russlands", einen russischen Nationalfeiertag, an dem das Land seine Unabhängigkeit feiert.

In den vergangenen Jahren kam es laut "Meduza" in Russland zu mehreren Vorfällen, bei denen "Ewige Flammen" gelöscht wurden. Die Behörden reagierten darauf mit der Einleitung von Strafverfahren wegen "Vandalismus" und "Rehabilitierung des Nazismus".

Anfang Juni erklärte die stellvertretende Justizministerin Jelena Ardabjewa, dass das Justizministerium einen Vorschlag zur Senkung des Mündigkeitsalters für bestimmte Strafen auf 14 Jahre erörtert habe. Laut der russischen Mediengruppe RBC schlug auch die Generalstaatsanwaltschaft vor, das Mindestalter für die Strafverfolgung in Fällen der Schändung von Kriegerdenkmälern zu senken.

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