Zahlreiche deutsche Staatsbürger halten sich noch in Israel auf. Die Bundesregierung überprüft die Möglichkeiten, sie in Sicherheit zu bringen. Andere Staaten sind schon weiter.

Die Bundesregierung berät über Optionen für eine mögliche Evakuierung deutscher Bürger aus Israel. Nachdem die EU-Staaten Polen und Tschechien bereits begonnen haben, ihre Landsleute in Sicherheit zu bringen, verwies ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin darauf, dass einige europäische Partner sehr viel weniger Staatsangehörige vor Ort hätten als Deutschland.

"Aber noch mal: Wir gucken uns auch alle Optionen an", sagte der Sprecher. Wegen des gesperrten Luftraums entfalle dieser Ausreiseweg zunächst. Am Montag tagte erneut der Krisenstab der Bundesregierung. Das Auswärtige Amt rief alle deutschen Staatsbürger in der Region auf, sich in die Krisenvorsorgeliste Elefand einzutragen, um direkt ansprechbar zu sein.

"Für Israel kann ich berichten, dass die Elefand-Liste im Moment auf knapp 4000 Personen angeschwollen ist, also die Zahlen dort hochgehen", sagte der Sprecher. Gleiches sei für Iran der Fall, wo es knapp 1000 Eintragungen gebe.

Polen will Bürger per Konvoi evakuieren

Polen plant derweil einen Konvoi, um seine Staatsbürger auf dem Landweg ins benachbarte Jordanien in Sicherheit zu bringen. Das sagte die stellvertretende Außenministerin Henryka Moscicka-Dendys in Warschau. Von der jordanischen Hauptstadt Amman sollen die Polen dann mit dem Flugzeug zurück in ihr Heimatland gebracht werden. Man habe sich für diese Route entschieden, da der Luftraum über Israel derzeit gesperrt sei. Den Angaben zufolge haben sich rund 200 Menschen für die Aktion gemeldet.

Den genauen Zeitplan ließ die Regierung in Warschau offen. "Ich gehe davon aus, dass wir in den nächsten paar Dutzend Stunden bereit sein werden und, dass die Evakuierung nur diejenigen betreffen wird, die als Touristen oder mit einem Kurzzeitaufenthalt in Israel festsitzen", sagte Moscicka-Dendys. Es sei nicht geplant, polnische Staatsbürger aus der gesamten Region des Nahen Ostens auszufliegen.

Slowakei schickt zwei Regierungsflieger

Auch die Slowakei will ihre Bürger aus der Krisenregion ausfliegen. Schon am Montagabend werde der erste von zwei in die Region geschickten Regierungsfliegern in Bratislava zurückerwartet, weitere Details wolle man aber aus Sicherheitsgründen vorerst nicht bekanntgeben, teilte das Außenministerium in Bratislava mit. Das Innenministerium konkretisierte, dass der erste Flug mit 91 Passagieren aus Jordanien, der zweite aus Zypern ankommen werde.

"Wir sind in Kontakt mit allen unseren Staatsbürgern in der Region, die sich freiwillig registriert haben, und geben ihnen Anleitungen für die weitere Vorgangsweise", ließ das Außenministerium wissen. In der Vergangenheit nahm die Slowakei in Krisensituationen auch Bürger anderer europäischer Länder auf ihren von Armee und Innenministerium organisierten Evakuierungsflügen mit. Dies wird auch diesmal nicht ausgeschlossen.

Rumänische Medien berichteten unterdessen, dass einzelne Rumänen Israel auf dem Landweg über Jordanien verlassen hätten. Als weitere mögliche Route zu Lande gilt Ägypten. Rumäniens Regierung hat bislang keine Pläne zum Ausfliegen bekanntgegeben.

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