Erstmals hat die Bundesrepublik die Verdienste ihrer aktiven und ehemaligen Soldaten mit einem Nationalen Veteranentag gewürdigt: mit Festveranstaltungen, Bundeswehr-Appellen, Militärvorführungen und in manchen Kommunen auch Sondervergünstigungen für Veteranen.
Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnete die Angehörigen der Bundeswehr als zentralen Bestandteil der Gesellschaft und Garanten für Frieden und Sicherheit in Deutschland und Europa. „Ihr Platz ist in der Mitte der Gesellschaft“, sagte er bei einem Beförderungsappell in Hamburg. Dort gehörten die Angehörigen der Bundeswehr hin: „sichtbar, präsent und getragen von der Gesellschaft“. Zusammen mit Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher nahm Pistorius (beide SPD) auf dem Rathausmarkt an der feierlichen Zeremonie teil, bei der rund 400 Soldaten der Universität der Bundeswehr zu Offizieren befördert wurden.
Für Bundestagspräsidentin Julia Klöckner ist der erstmals veranstaltete Veteranentag überfällig. „Denn dieser Tag schafft etwas, das eigentlich lange gefehlt hat: öffentliche Sichtbarkeit, Anerkennung, Respekt für alle, die in den Streitkräften unseres Landes gedient haben“, sagte die Schirmherrin der zentralen Veranstaltung am Reichstagsgebäude. Sie erwähnte auch die Angehörigen von Soldaten.
Gleich zwei große Bühnen waren vor dem Reichstagsgebäude in Berlin aufgebaut. Bands spielten, es gab zahlreiche Imbissstände und verschiedenste Vorführungen. Auch Popstar Bryan Adams war eingeladen und präsentierte seine Fotoausstellung „Wounded: The Legacy of War“.
Der Verteidigungsminister betonte die Veränderungen der Sicherheitslage. Die kommenden Jahre würden „herausfordernd, politisch, gesellschaftlich und militärisch“, sagte Pistorius. Das europäische Lebensmodell von Freiheit, Demokratie und Wohlstand in Frieden sei gefährdet. Um Frieden, Sicherheit und Stabilität zu gewährleisten, „brauchen wir einsatzfähige Streitkräfte.“
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) schrieb auf der Plattform X, die Bundeswehr sei fester Bestandteil der Gesellschaft. Die Frauen und Männer, die in ihr dienten oder gedient hätten, verdienten Dank, Anerkennung und Respekt.
Der Bundestag hatte im vergangenen Jahr den 15. Juni als Veteranentag festgelegt. Künftig soll der Tag jährlich am Wochenende vor oder nach diesem Datum gefeiert werden.
Als Veteran gilt in Deutschland jeder Soldat – aktive und frühere Soldaten, sofern sie ehrenhaft aus dem Dienst ausgeschieden sind. Etwa zehn Millionen Deutsche haben Wehrdienst geleistet oder waren Berufs- oder Zeitsoldaten. Etwa 500.000 Männer und Frauen waren im Auslandseinsatz, etwa in Afghanistan, Mali oder Bosnien-Herzegowina.
In Hamburg gingen mehrere linke Gruppen gegen den feierlichen Appell der Bundeswehr auf die Straße. Dazu aufgerufen hatte unter anderem die Linksfraktion in der Bürgerschaft. Nach Polizeiangaben nahmen insgesamt 205 Personen an drei Kundgebungen teil. Alle verliefen den Angaben zufolge friedlich. Andernorts protestierten Militärgegner mit verfälschten Plakaten im Bundeswehr-Design gegen den Veteranentag.
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