In "mehreren Etappen in den kommenden Tagen" wollen Kiew und der Kreml Hunderte, eventuell sogar über Tausend Kriegsgefangene austauschen. Dabei gibt es Schwierigkeiten, berichtet Selenskyj. Die ersten Inhaftierten kommen nun dennoch mit Verzögerungen frei.
Russland und die Ukraine haben mit einem weiteren Gefangenenaustausch begonnen. Vereinbart worden war er Anfang des Monats in Istanbul bei direkten Verhandlungen von Vertretern Kiews und Moskaus. Die erste Gruppe russischer Soldaten unter 25 Jahren sei aus ukrainischer Gefangenschaft entlassen worden, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Sie befinden sich nach Angaben des Kreml derzeit in Belarus und erhalten dort medizinische Hilfe.
Kiew bestätigte den Austausch. Der Ukraine sei im Gegenzug eine ähnliche Zahl Gefangener übergeben worden. Eine genaue Zahl nannte das Ministerium nicht. "Unsere Leute sind zu Hause", schrieb der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auf X. Unter den Heimkehrern seien neben jungen Soldaten auch Schwerverletzte.
Selenskyj schrieb, der Austausch werde in "mehreren Etappen in den kommenden Tagen" weitergehen. Es handele sich jedoch um einen "ziemlich komplexen Vorgang", die Verhandlungen darüber würden "praktisch Tag für Tag" geführt. Auch er nannte keine konkrete Zahl an ausgetauschten Gefangenen. Selenskyj rechne aber damit, dass die in Istanbul ausgehandelte Einigung vollständig umgesetzt werde. Zuletzt hatte es zwischen Moskau und Kiew Streitigkeiten um den Zeitpunkt des Austauschs gegeben.
Der ukrainische Koordinierungsstab für Kriegsgefangenenbelange schrieb bei Telegram, dass unter den Freigelassenen auch Verteidiger der Stadt Mariupol seien, die mehr als drei Jahre in Kriegsgefangenschaft waren. Dies sei nur der erste Teil des großangelegten Austauschs. Aus Sicherheitsüberlegungen werde erst nach Abschluss des Austauschs die endgültige Zahl der Freigelassenen bekanntgegeben, hieß es in der Mitteilung.
Bei der zweiten Verhandlungsrunde zwischen russischen und ukrainischen Vertretern in Istanbul vor einer Woche hatten beide Seiten den Austausch von Gefangenen und Leichen gefallener Soldaten vereinbart. Bei den Gesprächen waren beide Seiten übereingekommen, vor allem junge Soldaten zwischen 18 und 25 Jahren, schwer verletzte oder kranke Kriegsgefangene auszutauschen.
Dies könnte mehr als 1000 Personen von jeder Seite betreffen. Erwartet wurde der Austausch ursprünglich bereits am Wochenende. Russland hatte zudem zugesagt, die Überreste von 6000 getöteten ukrainischen Soldaten zu übergeben. Es wäre demnach der größte Gefangenenaustausch seit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022.
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