Die Nato reagiert auf die Bedrohung durch Russland: Die Bündnisstaaten wollen in den kommenden Jahren massiv aufrüsten, wie aus Brüssel verlautet.

Die Nato hat angesichts der Bedrohung durch Russland das größte Aufrüstungsprogramm seit Jahrzehnten beschlossen. Es sieht vor, die Fähigkeiten zur Abschreckung und Verteidigung in den kommenden Jahren extrem auszubauen. Dies verlautete nach einer Sitzung der Verteidigungsminister der Bündnisstaaten in Brüssel.

Vor dem Treffen hatte bereits Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärt, dass die Bundeswehr für die neuen Nato-Planungsziele bis zu 60.000 aktive Soldaten zusätzlich benötige. "Wir gehen davon aus - das ist aber auch nur eine Daumengröße, um es klar zu sagen - dass wir rund 50.000 bis 60.000 Soldatinnen und Soldaten in den stehenden Streitkräften mehr brauchen als heute. Und gleichzeitig wird sich die Frage natürlich stellen: Reicht der neue Wehrdienst aus über die nächsten Jahre?", sagte Pistorius.

Generalsekretär Mark Rutte hatte am Mittwoch in Brüssel für mehr Kapazitäten geworben: "Wir benötigen mehr Ressourcen, Truppen und Fähigkeiten, um auf jede Bedrohung vorbereitet zu sein und unsere kollektiven Verteidigungspläne vollständig umzusetzen." Oberste Priorität hätten die Luft- und Raketenabwehr, weitreichende Waffensysteme, Logistik und große Verbände von Landstreitkräften.

US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bekräftigte in Brüssel bei einem Auftritt mit Rutte die US-Forderung nach einer Steigerung der Verteidigungsausgaben in allen Nato-Staaten auf fünf Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP). Bisher liegt dieses Nato-Ziel bei zwei Prozent. Zur Entscheidung kommt es beim Nato-Gipfel in Den Haag in knapp drei Wochen.

Die Diskussion darüber werde "robust und konstruktiv" sein, sagte Hegseth. "In Anerkennung der Gefahr muss jedes Land fünf Prozent beitragen", forderte er. "Wir sind für mehr bereit. Und unsere Verbündeten müssen auch zulegen, während wir an ihrer Seite stehen."

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