Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat sich für seinen Besuch in Washington am Donnerstag noch zwei hochkarätige TV-Auftritte organisiert. Um der politischen Spaltung in den USA Rechnung zu tragen, wird er sich von Journalisten der Hausmedien beider Lager interviewen lassen. Das wird zum einen Jake Tapper von CNN sein, dessen Sendung „The Lead“ von 17 bis 19 Uhr (23 bis 1 Uhr MEZ) läuft. Außerdem ist ein Auftritt beim konservativen Leitmedium Fox News anberaumt.

Die Botschaft: Der Bundeskanzler wird bei US-Präsident Donald Trump dafür werben, den Druck auf Russland zu erhöhen. Die Bemühungen kreisen derzeit darum, dass der Präsident sich nicht negativ zum Sanktionspaket des US-Senators Lindsey Graham äußert.

Merz reist am Donnerstag zum Antrittsbesuch in die USA, wo er von Präsident Trump empfangen wird. Bei den Gesprächen in Washington soll es unter anderem um den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die Lage im Nahen Osten und die Handelspolitik gehen.

Trump verfolgt seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar einen harten handelspolitischen Kurs, der die weltweiten Lieferketten und die Aktienmärkte erschüttert hat. Die EU belegte der Republikaner bereits mit mehreren Zollaufschlägen, darunter 25-prozentige Zölle auf Autos. In der vergangenen Woche hatte er mit generellen Zöllen auf EU-Waren in Höhe von 50 Prozent gedroht, schob diese jedoch dann zunächst wieder auf. Die EU-Kommission führt im Namen der 27 EU-Mitgliedsländer die Verhandlungen mit den USA über die Zölle.

Dieser Text erschien zuerst in DC DECODED: Das US-Briefing von POLITICO

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Gordon Repinski ist Executive Editor POLITICO Deutschland.

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