Mehr Menschen suchen bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes Rat. Es ist ein neuer Höchststand erreicht worden, wie die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman, am Dienstag mitteilte. Im vergangenen Jahr habe es 11.405 Anfragen gegeben, damit habe sich die Anzahl verglichen mit 2019 verdoppelt.

Demnach gab es 43 Prozent der Anfragen zu rassistischer Diskriminierung. Hier habe sich seit 2019 die Zahl der Beratungsfälle mehr als verdreifacht. Der Anteil der Anfragen zu Benachteiligungen wegen einer Behinderung oder einer chronischen Krankheit lag laut der Stelle bei 27 Prozent. Es folgen Anfragen zu Benachteiligungen wegen des Geschlechts (24 Prozent). Hierzu zählen auch Anfragen wegen sexueller Belästigung. Zwölf Prozent betreffen altersbezogene Diskriminierung, sieben Prozent Diskriminierung aufgrund der Religion und vier Prozent aufgrund der sexuellen Identität.

Die Zahlen gehen aus dem Jahresbericht der Unabhängigen Bundesbeauftragten für Antidiskriminierung hervor. „Diskriminierung ist ein wachsendes Problem in Deutschland“, sie werde auch immer hemmungsloser betrieben, äußerte sich Ataman besorgt.

Zahlen bei Beschwerden über Diskriminierung am Arbeitsplatz hoch

Ataman wies darauf hin, dass zudem von einer hohen Dunkelziffer auszugehen sei. „Die meisten Betroffenen machen Diskriminierung mit sich aus“, sagte Ataman. Studien zufolge habe jede dritte Person in Deutschland schon Diskriminierung im Sinne des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) erlebt. Mehrheitlich handele es sich dabei um Frauen.

Sehr hoch ist unter der Gesamtzahl mit 33 Prozent der Fälle der Anteil derjenigen, die sich auf Diskriminierung im Arbeitsleben beziehen, also am Arbeitsplatz oder bei der Jobsuche. Unter diesen Fällen betrage der Anteil der geschlechtsspezifischen Diskriminierung sogar 54 Prozent, sagte Ataman. „Auch sexuelle Belästigung gehört leider noch zum Arbeitsleben in Deutschland“, sagte die Beauftragte.

Es folgen Fälle von Diskriminierung in Verbindung mit Dienstleistungen oder Gütern, etwa beim Einkaufen, im Restaurant, bei der Wohnungssuche oder beim Friseur. 25 Prozent der Fälle betreffen laut Bericht Diskriminierung durch staatliche Stellen, etwa im Umgang mit Ämtern oder mit der Polizei.

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