Im vergangenen Jahr liberalisiert die damalige Ampel-Regierung das Staatsbürgerschaftsrecht. Noch im selben Jahr steigt die Zahl der Einbürgerungen auf einen neuen Höchststand. Doch die schwarz-rote Regierung plant erneut, das Gesetz umzubauen.

Im vergangenen Jahr sind einem Zeitungsbericht zufolge so viele Ausländer eingebürgert worden wie noch nie seit Beginn einheitlicher Erhebungen im Jahr 2000. Nach einer Umfrage der "Welt am Sonntag" erhielten in 13 Bundesländern im vergangenen Jahr insgesamt 249.901 Menschen den deutschen Pass. 2023 waren es deutschlandweit noch 200.095 Personen, was damals ebenfalls ein Rekordwert war.

Mehrere Länder teilten die teilweise vorläufigen Daten auf Anfrage mit, einige hatten sie schon in den vergangenen Tagen veröffentlicht. Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein nannten der Zeitung keine Gesamtzahlen.

Am 27. Juni 2024 war eine Reform des Staatsbürgerschaftsrechts in Kraft getreten. Zuwanderer können schneller die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten. Einbürgerungen sind damit schon nach fünf statt bisher acht Jahren möglich, bei "besonderen Integrationsleistungen" nach drei Jahren. Die beschleunigte Einbürgerung nach drei Jahren will die neue Koalition aus Union und SPD wieder zurückdrehen.

In anderen Punkten bleibt die von SPD, Grünen und FDP beschlossene Reform des Staatsbürgerschaftsrechts aber bestehen. An der Reduzierung der Wartefrist für normale Einbürgerungen von acht auf fünf Jahre und an der Erlaubnis für den Doppelpass wollen CDU, CSU und SPD laut Koalitionsvertrag festhalten.

"Viele Menschen, die bei den großen Fluchtbewegungen in den Jahren 2015 und 2016 zu uns gekommen sind, stellen jetzt Anträge oder haben es schon getan", sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, der "Welt am Sonntag". Hinzu komme, dass die bisherige Staatsbürgerschaft nicht mehr in jedem Fall aufgegeben werden müsse. Auch das motiviere mehr Menschen, die deutsche Staatsbürgerschaft zu beantragen.

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