Die Börsenagenda ist heute wie leergefegt. Nur ein Termin steht drin - der aber hat es in sich. Zuvor dürften die DAX-Anleger wie schon die Tage zuvor lieber die Füße stillhalten.
Der DAX kommt am Morgen nicht so recht vom Fleck. Der Broker IG taxiert die deutschen Standardwerte zur Stunde 0,1 Prozent tiefer bei 24.265 Punkten. Das deutsche Börsenbarometer dürfte damit das trendlose Hin und Her, das sich schon die ganze Woche hinzieht, erst einmal fortsetzen. Tags zuvor hatte der DAX 0,1 Prozent auf 24.293 Zähler gewonnen.
DAX in Seitwärtstrend gefangen
Dabei ist der deutsche Leitindex übergeordnet bereits seit Juni einer Seitwärtsphase gefangen. Auf der Oberseite begrenzte die Charthürde bei 24.500 Punkten zuletzt recht zuverlässig jeden Anlauf der DAX-Bullen in Richtung des Rekordhoch bei 24.639 Zählern. Mit dem Start der saisonal schwachen Börsenphase im August und September ist zudem das Korrekturrisiko tendenziell gestiegen. Die Anleger warten nun auf frische Impulse.
Powell-Rede im Fokus
Tatsächlich dürfte es heute Nachmittag, kurz vor Börsenschluss hierzulande, dann noch einmal richtig spannend werden. Um 16 Uhr MEZ hält nämlich Fed-Chef Jerome Powell seine Rede beim geldpolitischen Symposium in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming. Die Finanzmärkte erhoffen sich von Powell Hinweise auf die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September.
"Die Märkte sind vor der überaus wichtigen Rede in Jackson Hole angespannt", sagt Carol Kong, Ökonomin und Währungsstrategin bei der Commonwealth Bank of Australia in Sydney.
Nachlassender Zinsoptimismus an den Börsen
Zuletzt hatte der Zinsoptimismus an den Börsen merklich nachgelassen. Laut dem Fed Watch Tool der CME Group rechnen nur noch 75,5 Prozent der Marktteilnehmer mit einer Zinssenkung um 0,25 Prozentpunkte auf der nächsten Sitzung der US-Notenbank am 16. und 17. September. Zum Vergleich: Vor einer Woche waren es noch 92,1 Prozent gewesen.
Nikkei-Anleger zurückhaltend
An den asiatischen Börsen zeigen sich die Investoren am Morgen entsprechend nervös. Der japanische Nikkei-Index büßt im späten Tokioter Handel 0,1 Prozent auf 42.569 Punkte ein. Deutliche Kursgewinne gibt es dagegen an den chinesischen Aktienmärkten, der CSI-300-Index mit den wichtigsten chinesischen Festlandsaktien gewinnt zur Stunde 1,2 Prozent.
Leichte Kursverluste an der Wall Street
Wenig inspirierend sind die Vorgaben von der Wall Street. Dort hatten die Anleger im Vorfeld des Notenbankertreffens in Jackson Hole Aktien nur mit spitzen Fingern angefasst. Der US-Standardwerteindex Dow Jones verabschiedete sich mit einem Minus von 0,3 Prozent bei 44.785 Punkten aus dem Handel. Der breit gefasste S&P 500 verlor 0,4 Prozent auf 6.370 Zähler, und der technologielastige Nasdaq gab 0,3 Prozent auf 21.100 Stellen nach.
Gold und Euro geben nach
Im frühen Devisenhandel gibt der Euro um 0,2 Prozent auf 1,1585 Dollar nach. Kursverluste auch am Goldmarkt: Die Feinunze Gold kostet am Morgen 3.328 Dollar und damit 0,3 Prozent weniger. Das gelbe Edelmetall ist bereits seit Monaten in einer Seitwärtsbewegung gefangen.
Ölpreise mit leichten Verlusten
Die Ölpreise geben nach ihren kräftigen Gewinnen vom Vortag etwas nach. Dabei waren sie auf dem besten Weg, eine zweiwöchige Verlustserie zu beenden, da die Hoffnung auf einen baldigen Frieden zwischen Russland und der Ukraine allmählich schwindet. Damit steigt die von den Ölverkäufern geforderte Risikoprämie wieder.
Die Rohöl-Sorte Brent aus der Nordsee kostet am Morgen 67,63 Dollar je Barrel (159 Liter) und damit 0,1 Prozent weniger. Das US-Öl WTI gibt ebenfalls 0,1 Prozent auf 63,47 Dollar nach.
Adidas bittet Indigene in Mexiko öffentlich um Verzeihung
Im DAX macht Adidas auf sich aufmerksam: Nach heftiger Kritik an einem Sandalen-Design und dem Vorwurf der kulturellen Aneignung hat der Sportartikelhersteller indigene Vertreter in Südmexiko öffentlich um Verzeihung gebeten. Eine Vertreterin von Adidas Mexiko, Karen González, entschuldigte sich auf einer Veranstaltung in der betroffenen Gemeinde in Villa Hidalgo Yalálag im Bundesstaat Oaxaca.
Niedrige Zucker- und Ethanolpreise: Südzucker senkt Ausblick
Niedrige Preise für Zucker und Ethanol belasten die Geschäfte von Südzucker deutlicher als bisher avisiert. Das im Nebenwerte-Index SDAX notierte Unternehmen senkte gestern Abend seinen Ausblick für das bis Ende Februar laufende Geschäftsjahr 2025/26.
Walmart: steigende Kosten wegen Trump-Zöllen
Die Importzölle von US-Präsident Donald Trump machen dem Supermarkt-Riesen Walmart immer mehr zu schaffen. Beim Auffüllen der Lagerbestände erhöhten sich die Kosten für Walmart "jede Woche", sagte Konzernchef Doug McMillon in einer Telefonkonferenz nach Vorlage von Quartalszahlen.
Mit Informationen von Angela Göpfert, ARD-Finanzredaktion.
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