1980 entscheidet sich Schweden in einem nicht verbindlichen Referendum für den Ausstieg aus der Atomenergie. Eine neue Technologie bewegt die Regierung in Stockholm allerdings zum Umdenken.
Schweden setzt auf neuartige kleine modulare Reaktoren (SMR), um erstmals seit Jahrzehnten wieder die Kernkraft im Land auszubauen. "Zum ersten Mal seit 50 Jahren werden in Schweden neue Kernkraftwerke gebaut", sagte Ministerpräsident Ulf Kristersson. Demnach sind fünf oder sechs SMR geplant, sie sollen im Atomkraftwerk Ringhals im Südwesten des Landes entstehen.
Die Schweden hatten sich 1980 in einem nicht verbindlichen Referendum für den Ausstieg aus der Atomenergie ausgesprochen. Seitdem wurden sechs von ursprünglich zwölf Reaktoren abgeschaltet. Die verbleibenden Reaktoren decken rund 30 Prozent des schwedischen Strombedarfs. Mittlerweile gibt es wieder eine politische Mehrheit dafür, die Kernkraft auszuweiten.
Für die geplanten neuen SMR gibt die Regierung eine Leistung von rund 1500 Megawatt an, was ein bis zwei traditionellen Reaktoren entsprechen würde. SMR sind kleiner, sollen dafür aber flexibler einsetzbar sein als herkömmliche Atomreaktoren. Bislang sind sie in der EU nicht im Einsatz: Die Technologie befindet sich auch nach jahrzehntelanger Forschung noch in der Projektphase und ist weder in Europa noch in den USA zugelassen. Neben Schweden forscht insbesondere Frankreich an der Entwicklung.
Der staatliche schwedische Energieversorger Vattenfall hatte auch klassische Reaktortechnologie in Betracht gezogen, entschied sich nun jedoch für SMR. Nach Angaben des Unternehmens laufen Verhandlungen mit dem britischen Konzern Rolls-Royce und GE Vernova aus den USA über den Bau der Mini-Reaktoren. Vattenfall-Chefin Anna Borg sagte, die Kosten seien "noch Verhandlungssache". Als Zeitfenster für den Bau nannte sie bis etwa 2035.
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