Indien will seine Wirtschaft in den kommenden Jahren massiv ankurbeln. Die Regierung strebt ein jährliches Wachstum von acht Prozent an, um bis 2047 Industriestaat zu werden. Handelskonflikte mit den USA könnten jedoch zum Problem werden.
Indiens Wirtschaft soll der Regierung zufolge trotz zunehmender geopolitischer Unsicherheiten ein kräftiges Wachstum anstreben. "Im Idealfall muss die indische Wirtschaft real um rund acht Prozent pro Jahr zulegen, und das für mindestens ein Jahrzehnt", hieß es in der veröffentlichten Stellungnahme des Finanzministeriums für einen Parlamentsausschuss.
Getragen werden soll der Aufschwung von der Binnennachfrage und von Investitionen. Ökonomen zufolge ist ein solches Tempo notwendig, damit das bevölkerungsreichste Land der Welt sein Ziel erreichen kann, bis zum Jahr 2047 ein Industriestaat zu werden.
Das Ziel gilt jedoch als sehr ehrgeizig. Für das laufende Finanzjahr, das am 31. März 2026 endet, rechnet die Regierung mit einem Wachstum von 6,3 bis 6,8 Prozent. Dies liegt weit unter dem Wert von 9,2 Prozent im vorvergangenen Jahr. Eine große Hürde sind die Handelskonflikte, insbesondere mit den USA. Die US-Regierung hat einen Zoll von 25 Prozent auf indische Waren und einen zusätzlichen Aufschlag von 25 Prozent wegen des Kaufs von russischem Öl verhängt.
Dieser 50-prozentige Zoll könnte das Wachstum im kommenden Jahr um bis zu 0,4 Prozentpunkte schmälern, sagen Ökonomen. Handelsgespräche zwischen beiden Ländern waren Anfang des Monats gescheitert, da Neu-Delhi den Vereinigten Staaten keinen Zugang zu seinen Agrar- und Milchmärkten gewähren wollte.
Um das Wachstumsziel dennoch zu erreichen, will die Regierung die Binnennachfrage durch massive Steuersenkungen für Verbraucher ankurbeln. Zudem hat die Zentralbank in diesem Jahr die Zinsen bereits um einen vollen Prozentpunkt gesenkt. Darüber hinaus müsse die Investitionsquote von derzeit rund 31 Prozent auf etwa 35 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen, erklärte das Ministerium. Indien setze zudem vorrangig auf verbesserte Exportchancen für arbeitsintensive Güter wie Textilien, Bekleidung und Lederwaren.
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