Der Rüstungskonzern Rheinmetall kann erneut ein sattes Plus verzeichnen - sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn. Analysten hatten allerdings noch mehr erwartet. Der Börsenkurs sank deutlich.
Rheinmetall eilt dank des Rüstungsbooms weiter von Rekord zu Rekord. Umsatz und Gewinn stiegen im ersten Halbjahr weiter an, wie der Düsseldorfer Konzern mitteilte. Nur im zivilen Geschäft für die Autoindustrie läuft es nicht rund. Über einen Verkauf der Sparte will Konzernchef Armin Papperger bis zum Jahresende Klarheit schaffen.
"Rheinmetall ist erfolgreich auf seinem Weg, ein globaler Rüstungschampion zu werden", sagte Papperger. "Unsere Auftragsbücher sind voll und werden sich in Zukunft weiter füllen."
Rekordstand bei Aufträgen
Der Umsatz legte im Halbjahr um 24 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis stieg im Konzern um 18 Prozent auf 475 Millionen Euro. In den Orderbüchern summierten sich Aufträge mit einem Rekordstand von 63 Milliarden Euro.
Auch das Geschäft rund um Munition erreichte einen Rekordumsatz von 1,3 Milliarden Euro. Rheinmetall will in Kürze in Niedersachsen die größte Munitionsfabrik Europas einweihen. Aufgrund des schwierigen zivilen Geschäfts und der Aufwendungen für den Produktionsstart am Standort Weeze sank allerdings die operative Ergebnismarge auf Konzernebene im Vergleich zum Vorjahreszeitraum leicht auf 10,0 Prozent.
Einzige Krisensparte des Konzerns ist der zivile Bereich Power Systems, der die Automobilindustrie beliefert. Hier brach das operative Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 58 Prozent auf 24 Millionen Euro ein. Papperger hat die Sparte zum Verkauf gestellt, Gespräche mit Interessenten laufen. Bis Jahresende strebt er nun eine Entscheidung an, hieß es in der Präsentation.
Erwartungen waren höher
Der Umsatz und das operative Ergebnis blieb auch deshalb im zweiten Jahresviertel hinter den Erwartungen zurück. Ein Händler sprach von "großen Vorschusslorbeeren" angesichts der Kurs-Rally von Februar bis Anfang Juni. Die Anleger zeigten sich enttäuscht.
Die Aktie brach im frühen Handel als Schlusslicht im DAX nach ihrem Rekordlauf zwischenzeitlich um mehr als sieben Prozent ein. Seit Jahresbeginn hatte sich der Kurs fast verdreifacht.
Neue Aufträge von Bundeswehr
Im zweiten Halbjahr rechnet Rheinmetall mit milliardenschweren Bestellungen der Bundeswehr. Nach der Bundestagswahl im Februar und der folgenden Regierungsbildung werde "die Auftragsvergabe in Deutschland erst deutlich verspätet im zweiten Halbjahr" anlaufen.
Im vierten Quartal werde es voraussichtlich "einen starken Auftragseingang" geben, hieß es.
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