Wer sparen will, muss sich eine Frage stellen, deren Beantwortung mitunter schmerzhaft ist: Wofür gebe ich eigentlich mein ganzes Geld aus? Dafür braucht es Informationen. Die bekommt man an einem trübseligen Ort mit vielen Minus- und wenigen Pluszeichen: dem eigenen Kontoauszug. Wer Onlinebanking nutzt, lädt sich die Umsatzübersichten der letzten sechs bis zwölf Monate herunter und geht damit in Klausur.
Es gilt dabei, zwei Dinge zu unterscheiden: regelmäßige und unregelmäßige Abbuchungen. Für die regelmäßigen bietet es sich an, eine Haushaltsrechnung aufzustellen. Oben listet man auf, was monatlich reinkommt (das eigene Gehalt), darunter, was abgeht (Miete, Strom, Internet, Abos jeder Art). Bei den unregelmäßigen Abbuchungen muss man stark sein: Sind die 30 Euro im Lieblingsrestaurant es wirklich wert? Muss ich jeden Samstag 40 Euro beim Shoppen ausgeben? Nur wer einen Überblick hat, kann entscheiden, worauf er zu verzichten bereit ist.

Sparen Der Luxus, der sich Alltag nennt
Doch selbst wer einen Überblick hat, muss es dann auch noch schaffen, das Geld an den entscheidenden Stellen nicht auszugeben. Mit diesen Tricks kann das gelingen.
Warten
Wer unnötiges Shoppen vermeiden will, braucht Selbstkontrolle. Das Problem: Das Shoppen ist so wahnsinnig bequem geworden – keine Fahrt zum Geschäft, keine Interaktion mit dem Verkäufer, sondern zwei Klicks aus dem heimischen Bett. Wie also kann man widerstehen lernen? Hans-Georg Häusel, Psychologe und Marketing-Experte, sagt: "Es geht darum, das Haben-wollen-Modul im Hirn etwas im Zaum zu halten, und dafür braucht es eine Latenzzeit." Bevor Sie etwas bestellen, warten Sie mindestens einen Tag ab. Schlafen Sie eine Nacht drüber. Und wenn Sie es immer noch haben wollen, können Sie es sich bestellen.

Sparen bei Lebensmitteln Lohnen sich Discounter, Treuepunkte-Apps und Co?
Reflektieren
"Wenn wir etwas Attraktives sehen, schaltet oft unser regulierendes Großhirn ab", erklärt Häusel. "Das Großhirn ist eigentlich dafür da abzuwägen." Sie sollten sich in der Latenzzeit fragen, was genau das Produkt an Ihrem Leben verändern würde. Würde es Sie zufriedener machen? "Wir greifen oft spontan zu und merken später, dass es uns gar nicht so glücklich macht wie gedacht", sagt Häusel.
Anreize reduzieren
Die Kontrolle wird auch schwieriger, weil gezielter und häufiger um uns geworben wird. Anzeigen, etwa auf Instagram, provozieren oft Konsumwünsche für Produkte, von denen man vorher nicht mal wusste, dass es sie gibt. Auch hier kann man ansetzen: Es hilft, regelmäßig den Cache im Internetbrowser zu leeren. Bei vielen sozialen Netzwerken lassen sich die Werbepräferenzen löschen. Und am besten bestellt man direkt nach einer Bestellung die Werbe-Newsletter von Onlineshops ab, die diese regelmäßig versenden, um zur erneuten Bestellung zu animieren.
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