Wie viel Einfluss hat Elon Musk bei Tesla? In Vergütungsfragen zu viel, entscheidet eine Richterin im US-Bundesstaat Delaware. Sie erklärt ein 50 Milliarden Dollar schweres Aktienpaket für ungültig. Jetzt wagt der Autobauer einen neuen Anlauf.
Tesla gewährt Elon Musk ein weiteres Aktienpaket im Wert von 29 Milliarden US-Dollar. Aus Unterlagen des Autobauers geht hervor, dass Musk 96 Millionen Aktien zum Preis von jeweils 23,34 US-Dollar pro Aktie kaufen kann, wenn er der Unternehmenschef bleibt. Das entspricht dem Ausübungspreis des Vergütungsprogramms, den Musk 2018 erhalten hatte. Der aktuelle Börsenkurs von Tesla liegt bei 302 Dollar.
Über die Vergütung von Musk wird seit Jahren vor Gericht gestritten. Ursprünglich wurde dem Südafrikaner 2018 das Recht gewährt, gut 300 Millionen Aktien zum Preis von 23,34 US-Dollar pro Aktie zu kaufen, wenn er mit Tesla in einem Zeitraum von bis zu zehn Jahren mehrere Ziele erfüllt. Musk knackte die Zielmarken mit Tesla deutlich und erwarb somit Aktien im Wert von fast 50 Milliarden US-Dollar.
2024 erklärte ein Gericht im US-Bundesstaat Delaware das Paket nach einer Klage eines Aktionärs jedoch aufgrund eines fehlerhaften Genehmigungsverfahrens für ungültig: Musk habe bei Verhandlungen mit dem Verwaltungsrat des Autobauers zu viel Einfluss gehabt, entschied die Richterin. Dies sei den Aktionären verschwiegen worden.
Umzug nach Texas kommt zu spät
Musk ist derzeit mit 13 Prozent der größte Aktionär von Tesla. Im März legte er Berufung gegen das Urteil ein und behauptete, bei der Aufhebung der Rekordvergütung habe es Rechtsfehler gegeben. Anfang des Jahres teilte Tesla mit, dass der Verwaltungsrat einen Sonderausschuss gebildet habe, der sich mit Musks künftiger Vergütung beschäftigen werde. "Wir sind zuversichtlich, dass die Vergütung ein Anreiz für Elon sein wird, bei Tesla zu bleiben", erklärte der Ausschuss in dem neuen Tesla-Dokument. Sollte das alte Paket in dem Berufungsverfahren wieder für gültig erklärt werden, ist das neue Paket hinfällig.
Eine ungewöhnliche Wendung bekam der Fall, als die Tesla-Aktionäre das Paket von 2018 bei der Hauptversammlung im Juni 2024 noch einmal billigten - dieses Mal allein aufgrund des aufsehenerregenden Prozesses in dem Wissen, dass Musk die Vergütung zu seinen Gunsten beeinflusst haben könnte. Die Richterin in Delaware blieb jedoch bei ihrer Entscheidung und erklärte sie erneut für ungültig.
Aus Protest ist Musk mit der eingetragenen Kapitalgesellschaft inzwischen vom Ostküstenbundesstaat nach Texas umgezogen. Zudem stellte Tesla eine höhere Hürde für solche Aktionärsklagen auf. Auf das laufende Verfahren hat der Umzug jedoch keinen Einfluss, das Paket müssen Tesla und Musk in Delaware verteidigen.
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