Der Fachkräftemangel bringt Deutschlands Wirtschaft ins Schwitzen. Ob Gastgewerbe, Industrie oder Handel - überall fehlen qualifizierte Hände. Bayerns Dehoga-Chef fordert daher deutlich mehr Zuwanderung. Ohne sind Personlücken nicht zu schließen.

Bayerns Dehoga-Chef Thomas Geppert hat angesichts von Personal- und Geldsorgen in seiner Branche die Bundesregierung dringend um mehr Westbalkan­-Arbeitskräfte gebeten. "Auf dem Land ist es so: Stirbt das Gasthaus, stirbt das Dorf", sagte der bayerische Landesgeschäftsführer des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Dann haben wir amerikanische Verhältnisse: an Hotspots Fastfood-Tempel für die Masse und in ausgewählten Lagen Sterneküche für die Reichen."

Laut Geppert gibt es zu wenig Leute, zu viele offene Stellen - diese Lücken sind ohne Arbeitskräfte aus dem Ausland nicht zu schließen: "Die Bundesregierung muss dringend von ihrem Plan abrücken, die reguläre Migration nach Deutschland im Rahmen der sogenannten Westbalkan-Regelung auf 25.000 Personen pro Jahr zu begrenzen. Im Juni vorigen Jahres hatte die Ampel die Zahl auf 50.000 heraufgesetzt."

Aber auch das ist Geppert zufolge zu wenig. "Die Arbeitskräfte dort wollen arbeiten, und wir brauchen sie, aber wir lassen sie nicht rein. Damit schaden wir uns selbst", sagte er. "Es geht um legale Migration in den Arbeitsmarkt mit einem ordentlichen Arbeitsvertrag."

Post und Bahn stimmen zu

Ähnlich äußerte sich der Personalvorstand der Deutschen Post. In Anbetracht des zunehmenden Arbeits- und Fachkräftemangels in Deutschland sei es "entscheidend", gezielte Erwerbsmigration zu fördern, unter anderem auch für sogenannte Basistätigkeiten, sagte Thomas Ogilvie in der vergangenen Woche der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" (FAS). Dafür brauche es eine gesteuerte Zuwanderung "mit möglichst wenig bürokratischen Hürden".

Auch die Deutsche Bahn sprach sich offen für mehr Zuwanderung aus. "Jede Einstellung für die operativen Berufe ist für uns wichtig", sagte eine Unternehmenssprecherin der FAS. Der Konzern betrachte Zuwanderung "als einen Teil der Lösung".

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