Im ersten Halbjahr erhöht der Schokoladenkonzern Lindt seine Preise um 15,8 Prozent. Der Absatz beliebter Produkte wie dem Goldhasen schrumpft deswegen, dennoch steigen die Einnahmen. Diese Entwicklung beunruhigt die Anleger - und die Konkurrenz.

Preiserhöhungen haben Lindt & Sprüngli im ersten Halbjahr ein deutliches Umsatzplus beschert. Der Umsatz legte um 11,2 Prozent auf 2,35 Milliarden Franken zu, obwohl die Absatzmenge um 4,6 Prozent zurückging, wie der Schweizer Schokoladenhersteller mitteilt. Das sei auf Preiserhöhungen von 15,8 Prozent zurückzuführen, die wegen der hohen Kakaopreise notwendig gewesen seien.

Das operative Ergebnis (Ebit) sank dagegen auf 259,2 Millionen Franken (Vorjahr: 292,3) . Die Konsumententreue und der Trend zu Premiumprodukten stimmen den Vorstand dennoch zuversichtlich, beim organischen Umsatzwachstum in diesem Jahr ein Plus von neun bis elf Prozent zu erreichen statt von sieben bis neun Prozent.

Schlechte Nachrichten für die Konkurrenz

Händler bewerten die Zahlen positiv. Die Ergebnisse von Lindt würden keine Anzeichen von Margendruck durch die angesprungenen Rohstoffpreise zeigen. Diese seien durch Effizienz- und vor allem Preissteigerungen mehr als aufgefangen worden, heißt es: "Die Preiselastizität im hochpreisigen Schokoladensegment ist nicht so hoch wie bei der Massenware. Dennoch ist diese Preissetzungsmacht bemerkenswert".

Für große Hersteller wie Unilever und Nestle sind dies laut Händler jedoch schlechte Nachrichten: Auch dort ist die Absatzmenge wahrscheinlich gesunken. Anders als Lindt werden sie für ihre günstigere Schokolade aber nicht dieselben Preiserhöhungen durchsetzen können.

Das beunruhigt die Anleger

Auch bei Lindt ist das Bild jedoch nicht vollständig positiv. Zwar unterstützen die Preiserhöhungen das Wachstum, die Margen bleiben allerdings hinter den Erwartungen zurück. Trotz ordentlicher Zahlen fielen die Aktien daher um bis zu 6,6 Prozent zurück. Belastend wirkt auch der Ausblick: Wie UBS anmerkt, erwartet das Unternehmen nur noch eine Ebit-Marge am unteren Ende der Spanne von plus 20 bis 40 Basispunkten gegenüber dem Vorjahr.

Auch die geografischen Trends sind uneinheitlich. Die europäische Nachfrage ist stärker als erwartet gestiegen, aber möglicherweise nicht nachhaltig. Das Wachstum in den USA und dem Rest der Welt war enttäuschend.

Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke