Das Problem mit den Devisen: «Kuba erlebt die grösste Wirtschaftskrise seit Beginn der sozialistischen Revolution», sagt Anna Lemmenmeier, SRF-Auslandredaktorin. Kuba produziere schlicht zu wenig. «Erstens hat Kuba zu wenig Devisen, um das zu importieren, was es für die Produktion bräuchte. Zweitens hat Kuba massive Stromausfälle.»

Das Problem mit dem Öl: Die Elektrizitätsinfrastruktur auf Kuba ist veraltet. Strom wird auf Kuba mit Öl produziert. Dieses Öl konnte der Staat bei den ehemaligen Verbündeten Russland und Venezuela lange günstig beziehen – doch dies ist nun nicht mehr so. «Darum haben Kubanerinnen und Kubaner bis zu 16 Stunden am Tag keinen Strom.»

Legende: Der Präsident von Kuba, Miguel Díaz-Canel, hat keinen Plan gegen die Krise. Reuters/Maxim Shemetov

Die verhängnisvolle Handelsembargo der USA: Die USA haben 1960 aus politischen Gründen ein Handelsembargo gegen Kuba verhängt. Über die Jahre wurde es verändert und gelockert, aber es besteht immer noch. Deshalb wirft die kubanische Regierung den USA vor, Schuld an der Wirtschaftskrise zu sein. Auch SRF-Redaktorin Anna Lemmenmeier sieht einen Zusammenhang zwischen der Wirtschaftskrise und dem Embargo. Sie ergänzt: «Und seitdem Donald Trump in den USA wieder Präsident ist, haben die USA erneut einen restriktiveren Kurs gegenüber Kuba eingeschlagen.»

Kuba zurück auf der Terror-Liste: US-Präsident Trump hat Kuba wieder auf die US-Liste derjenigen Länder gesetzt, die von den USA verdächtigt werden, terroristische Aktionen zu unterstützen. Erst 2024 hatte der damalige US-Präsident Joe Biden die Insel von dieser Liste entfernt.

Neue US-Sanktionen gegen Kuba: Die Trump-Administration hat erst kürzlich Sanktionen gegen führende Politiker in Kuba erlassen, dazu gehört auch Präsident Miguel Díaz-Canel. Er und andere Politiker dürfen nicht mehr in die USA einreisen.

Das tut die Regierung gegen die Krise: Präsident Miguel Díaz-Canel spricht davon, dass man alternative Partnerschaften – wie die Brics-Staaten – nutzen müsse. «Aber es scheint, dass die sozialistische Regierung sehr viel Rhetorik pflegt, aber eigentlich keinen klaren Plan hat, wie man aus dieser Krise herauskommen könnte», so die Auslandredaktorin.

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