Christine Blume erforscht an der Uni Basel, wie wir gut und gesund schlafen. Und räumt auf mit populären Mythen rund um die geheimnisvollsten Stunden unseres Lebens.
Dr. Christine Blume: Psychologin und Schlafforscherin © Michael Brauer
Schlafmachos, die sich damit brüsten, dass sie nur fünf Stunden brauchen, glaube ich kein Wort.

Kaum etwas ist so wichtig für unser Wohlbefinden wie erholsamer Schlaf – und kaum ein Problem verbreiteter als Schlafstörungen. Etwa jede und jeder Dritte kommt schwer zur Ruhe oder liegt immer wieder nachts wach, sagt Christine Blume, Psychologin, Schlafforscherin und -therapeutin an der Uni Basel. ''Oft hat das eine starke psychische Komponente'', erzählt sie im stern-Podcast ''Die Boss – Macht ist weiblich'' mit Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne. 

Was raubt uns den Schlaf?

Nicht nur die angespannte Weltlage macht uns innerlich unruhig, auch unsere Lebensweise könnte ihren Anteil haben, schätzt die Expertin: ''Meine These ist: Durch neue Medien sind wir oft so reizüberflutet, dass wir zu wenig Zeit haben, unseren eigenen Gedanken nachzugehen. Dieses Bedürfnis drängt sich auf, wenn wir zur Ruhe kommen.'' Tagsüber das Handy noch mit auf die Toilette nehmen plus Dauerbeschallung per Kopfhörer könnten also Gift sein für eine erholsame Nacht.

Bei "Die Boss – Macht ist weiblich" sprechen Spitzenfrauen unter sich: Gastgeberin und Multi-Aufsichtsrätin Simone Menne (unter anderem Siemens Energy und Henkel) trifft  Chefinnen aus allen Gesellschaftsbereichen, um mit ihnen über ihr Leben und ihre Karriere zu reden. "Die Boss" erscheint alle zwei Wochen immer mittwochs auf stern.de  sowie auf RTL+ und allen gängigen Podcast-Plattformen. Abonnieren Sie den Podcast und verpassen Sie auch künftig keine Folge mehr. 

Wie wir gesund schlafen, das erforscht Christine Blume mit ihrem Team im Schlaflabor an der Uni Basel. Im Gespräch mit Simone Menne erzählt sie von ungewöhnlichen Versuchsanordnungen und neuen Erkenntnissen. Und räumt auch mit einer Reihe populärer Mythen rund um die Nachtseite unseres Lebens auf. Sie weiß, welches die größten Störfaktoren im Schlafzimmer sind (Spoiler: Das Handy ist es nicht!), warum es lebensrettend sein kann, zu zweit in einem Bett zu schlafen und weshalb Frühaufstehen überschätzt wird. 

''Schlafmachos, die sich damit brüsten, dass sie nur fünf Stunden brauchen, glaube ich kein Wort'', sagt Blume. Das sei falscher Ehrgeiz: ''Schlaf ist auch ein Gesellschaftsphänomen, und bei bestimmten Bevölkerungsgruppen gilt es als Merkmal von Leistungsfähigkeit und Härte gegenüber sich selbst, wenn man angeblich wenig davon braucht. Tatsache ist aber: Ausgeschlafene Menschen sind am leistungsfähigsten.'' 

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Die Schlafforscherin gibt Tipps für bessere Nächte

Nicht jede Schlafstörung ist behandlungsbedürftig, und Christine Blume bringt eine Menge praxiserprobte Tipps für bessere Nächte mit. Dabei geht es nicht nur um Schlafplatz und Abendritual, sondern auch um unseren Tagesablauf. Sie weiß, warum wir oft im schicksten Hotelbett am schlechtesten schlafen, und bei welchen Müdemacher-Mitteln Vorsicht geboten ist. Und wenn wir doch einmal nachts wachliegen, hat sie einen ganz pragmatischen Tipp: ''Aufstehen und die ungestörte Zeit als Chance betrachten. Ein Abendessen mit Freunden planen, oder eine Reise – bis die Müdigkeit groß genug wird.''

Bei ''Die Boss'' verrät Christine Blume außerdem, wie sich der Schlaf im Lauf des Lebens verändert, ob Menschen im Mittelalter wirklich in zwei Schichten schliefen und welches Tier jeden Tag 4000 Nickerchen macht, um fit zu bleiben.

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