• Bei einem Messerangriff am Hamburger Hauptbahnhof sind laut Angaben der Polizei 18 Menschen verletzt worden, vier davon lebensbedrohlich.
  • Eine tatverdächtige Frau ist festgenommen worden.
  • Die Polizei geht nicht von einem politischen Motiv aus.

Eine 39-jährige Frau soll auf dem Bahnsteig zwischen den Gleisen 13 und 14 wahllos um sich gestochen haben. Polizei und Rettungskräfte waren mit einem Grossaufgebot im Einsatz.

Die Polizei geht nicht von einer politischen Motivation aus. Dafür gebe es bislang keine Hinweise, sagte ein Polizeisprecher. Er sagte weiter: «Vielmehr haben wir Erkenntnisse, aufgrund derer wir jetzt insbesondere dahingehend ermitteln, ob sich die Frau in einem psychischen Ausnahmezustand befunden haben könnte.» Die mutmassliche Täterin habe sich widerstandslos festnehmen lassen und sei deutscher Staatsangehörigkeit.

Wichtiger Verkehrsknotenpunkt Deutschlands

Der Hamburger Hauptbahnhof gehört zu den am stärksten frequentierten Verkehrsknotenpunkten in Deutschland. Im freitäglichen Feierabendverkehr herrscht dort regelmässig dichtes Gedränge. Im Hamburger Hauptbahnhof und im öffentlichen Personennahverkehr der Hansestadt ist das Mitführen von Waffen, auch Messern, verboten.

Wie ein dpa-Reporter beobachtete, standen an Gleis 13/14 mehrere Polizisten vor einem ICE. An einer offenen Tür des Zugs waren mutmasslich Passagiere zu sehen, die mit den Polizisten sprachen. Auf dem Gleis waren rot-weisse Absperrbänder angebracht. Am Nachbargleis 11/12 ruhte der Verkehr.

Legende: Einsatzkräfte am Tatort in Hamburg. Keystone/STEVEN HUTCHINGS

Die Strassen Steintorbrücke und Steintordamm, die an der Südseite des Bahnhofs oberhalb der Gleise queren, wurden für den Strassenverkehr gesperrt. Treppen, die zu Gleisen hinabführen, waren von den Behörden blockiert. Die Deutsche Bahn äusserte ihre «tiefe Bestürzung» über den Messerangriff. «Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei den Verletzten», heisst es in einer Mitteilung.

Mehrere Attacken in den letzten Monaten

In den vergangenen Monaten gab es in Deutschland bereits mehrere Messerattacken mit Schwerverletzten und Toten. In Bielefeld wurden so am vergangenen Wochenende mehrere Menschen vor einer Bar lebensgefährlich verletzt, ein tatverdächtiger Syrer wurde festgenommen. In Bremen verletzte ein aus Ghana stammender Mann im Februar auf dem Bahnhofsplatz einen 35 Jahre alten Mann mit einem Messer schwer.

In Schwerin wurde im Februar ein 17-jähriger Afghane bei einem Streit an einem Einkaufszentrum von einem Landsmann niedergestochen und starb. Im Januar griff ein mutmasslich psychisch kranker Afghane in Aschaffenburg Kinder und Passanten an. Ein kleiner Junge und ein Familienvater wurden dabei getötet, drei weitere Menschen schwer verletzt. Die Tat des ausreisepflichtigen Asylbewerbers hatte im Bundestagswahlkampf eine Debatte über eine schärfere Migrationspolitik entfacht.

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