Ein besseres Display, mehr Laufzeit oder ein schickes Design: Es gibt viele Gründe, sich ein neues Notebook zuzulegen. Beim neuen Macbook Pro setzt Apple aber vor allem auf ein Verkaufsargument. Ob das ausreicht und wie das Notebook sich im Alltag schlägt, verrät der Test.
Vergleicht man das Macbook Pro mit M5 mit seinem Vorgänger, hat sich tatsächlich so wenig getan wie selten: Ob Display, Design, Soundsystem oder Akku: Alles ist quasi identisch mit dem Modell aus dem letzten Jahr. Eigentlich finden sich nur zwei Unterschiede: Apple hat den neuen Prozessor M5 verbaut – und das Netzteil weggelassen. Dazu später mehr.

iPhone Air im Test Das kann das spannendste iPhone seit Jahren wirklich
Apple setzt voll auf KI
Tatsächlich ist der M5-Chip die einzige echte Neuerung am Gerät. Die hat es aber dafür in sich. Apple hat die Architektur des Chips umgestaltet, verbaut nun in jedem Grafikkern auch einen Neural Accelerator für die KI-Berechnung. Zusätzlich wurde die Speicherbandbreite erhöht. In der Praxis bedeutet das: Der M5 ist durch die Bank schneller als sein Vorgänger – macht bei Grafik- und KI-Berechnungen aber einen besonders großen Sprung.
Das dürfte durchaus als Richtungsentscheidung verstanden werden. Obwohl die KI-Offensive Apple Intelligence bisher noch nicht alle Erwartungen erfüllen konnte, stellt der Konzern mit dem M5 klar die Weichen für eine KI-Zukunft seiner Geräte. Mit mehr Rechenleistung und höherer Bandbreite lassen sich noch größere KI-Anwendungen direkt auf dem Gerät ausführen, statt immer auf Cloud-Dienste angewiesen zu sein. Das passt zu Apples Ansatz, auch bei Künstlicher Intelligenz Wert auf den Schutz der Daten seiner Kunden zu legen.

Mehr Power
Der Leistungsunterschied ist durchaus bemerkenswert. In Programmen zur Berechnung der Leistungsfähigkeit, sogenannten Benchmarks, lassen sich über 40 Prozent Leistungszuwachs bei Grafikaufgaben messen, die Leistung für KI-Berechnungen hat sich im Vergleich zum M4 sogar nahezu verdoppelt.
Und in der echten Welt? Da sieht das Bild etwas komplizierter aus. Wenn man rechenintensive Programme, Spiele oder Offline-KI-Tools nutzt, ist die höhere Leistung sofort bemerkbar. Lade- und Berechnungszeiten verkürzen sich dann spürbar, Games werden trotz größerer Grafikpracht flüssiger dargestellt, KI-Modelle lassen sich auch offline nutzen, um die eigenen Daten zu schützen. Tatsächlich dürfte davon aber nur eine Minderheit der Nutzer wirklich profitieren: Schon der Vorgänger war so potent, dass ihn die meisten Alltagsaufgaben nicht mal annähernd an seine Leistungsgrenzen brachten. Für den Großteil der Nutzungsszenarien wird das Leistungsplus also realistisch gesehen gar keinen merkbaren Unterschied machen.
Wer braucht diesen Chip?
Das führt zu einer kuriosen Situation. Denn auch wenn der M5 schneller ist als der M4 – der schnellste Chip in Apples Portfolio ist er trotzdem nicht. Neben dem Basis-Chip bietet Apple auch noch Pro- und Max-Varianten an. Die sind für den M5 noch nicht erschienen. M4 Pro und M4 Max sind aber immer noch in vielen Szenarien schneller als der Basis-M5 und das teilweise deutlich. Weil Apple sein Macbook Pro auch weiter mit M4 Pro und M4 Max anbietet, dürften Kunden, die maximale Leistung benötigen, auch immer noch tendenziell zu diesen Modellen greifen.
Der Basis-M5 muss damit wohl vor allem als Investition in die Zukunft verstanden werden: Wer sich jetzt ein Notebook kaufen möchte, das auch für die nächsten Jahre noch viele Reserven bei Grafik- und KI-Berechnungen hat, macht mit dem M5 alles richtig. Wen man eher aufs Geld schauen muss, kann man mit dem M4-Modell noch ein paar Hundert Euro sparen.

Sparpotenzial
Allerdings ist der Unterschied etwas geschrumpft: Apple hat den Einstiegspreis gegenüber dem Vorgänger um 100 Euro gesenkt, das Macbook Pro mit M5 gibt es bereits ab 1799 Euro, inklusive 512 GB Daten- und 16 GB Arbeitsspeicher. Mit Extras wie mehr Speicher oder dem Nanotexturglas wird es entsprechend teurer.
Die Preissenkung dürfte auch mit einer EU-Vorgabe zusammenhängen. Um Elektromüll zu reduzieren, müssen Hersteller den Kunden auch eine Option ohne Netzteil anbieten. Apple entspricht dem, indem man bei allen neuen Macbook Pros das Netzteil ganz weglässt, nur ein Kabel mit USB-C-Stecker findet sich in der Packung. Den Kunden lässt das die Wahl: Wer schon ein Netzteil hat, muss kein neues kaufen. Alle anderen können beim Kaufvorgang eins dazu wählen und immer noch einige Euro im Vergleich zum Vorjahresmodell sparen.
Fazit Macbook Pro mit M5: Ein Chip für die Zukunft
Einen Chip als einzige Neuerung anzubieten, kann nach hinten losgehen. Beim Macbook Pro mit M5 ist der Sprung bei KI-Berechnung und Grafikleistung aber groß genug, um trotzdem von guter Produktpflege zu sprechen. Auch wenn das Leistungsplus für die meisten potenziellen Käufer erst auf längere Sicht relevant werden wird.
Das Macbook Pro mit M5 lohnt sich vor allem für Kunden, die ein älteres Macbook Pro oder Macbook Air haben und genügend Leistung für die nächsten Jahre suchen. Wer jetzt schon aktuelle Macs an ihre Grenzen bringt, sollte vermutlich auf die Pro- und Max-Varianten des Chips warten. Spielt Leistung nur eine untergeordnete Rolle, ist das Macbook Air (hier bei uns im Test) ein attraktiveres Angebot.
- Macbook
- Apple
- Laptop
Haftungsausschluss: Das Urheberrecht dieses Artikels liegt bei seinem ursprünglichen Autor. Der Zweck dieses Artikels besteht in der erneuten Veröffentlichung zu ausschließlich Informationszwecken und stellt keine Anlageberatung dar. Sollten dennoch Verstöße vorliegen, nehmen Sie bitte umgehend Kontakt mit uns auf. Korrektur Oder wir werden Maßnahmen zur Löschung ergreifen. Danke