Mini- oder auch Stecker-Solaranlagen sind an vielen Balkonen zu sehen. Die gemeinhin "Balkonkraftwerk" genannten Geräte boomen seit einiger Zeit regelrecht, da es mit Hilfe der Geräte unkompliziert möglich ist, aus Sonnenlicht Strom zu erzeugen und sich so etwas unabhängiger von der Entwicklung der Energiepreise zu machen. Laut Bundesnetzagentur waren im Mai bereits 930.000 Anlagen gemeldet, allein im März und April kamen jeweils rund 40.000 neue hinzu.
Dabei ist das grundsätzliche Prinzip nicht neu: Photovoltaik-Anlagen, die ebenfalls Sonnenstrahlen in Strom umwandeln können, sind schon länger auf deutschen Dächern zu finden. In welchen Fällen es sinnvoller ist, auf ein Balkonkraftwerk zu setzen und was die Vorteile gegenüber einer PV-Anlage sind, haben wir zusammengefasst.
Ein Vorteil des Balkonkraftwerk: Höhere Flexibilität
Für ein Balkonkraftwerk braucht es nicht zwingend eine Dachfläche. Die Module lassen sich am Gitterbalkon oder auch an einer Wand montieren. Vor allem ist der Flächenverbrauch kleiner, weil die Geräte nicht so viel Platz einnehmen. Diese Punkte sind insbesondere für Mieter interessant, die womöglich gar keine Dachfläche haben oder zumindest nicht darüber verfügen können. Außerdem lassen sie sich auch einfach wieder abmontieren und woanders anschließen. Das ist praktisch, wenn ein Umzug ansteht.
Einige Mini-Solaranlagen gibt es beim Anbieter Kleines Kraftwerk.
PV-Anlagen in puncto Installation und Betrieb aufwendiger
Der geringere Aufwand ist ein weiterer großer Vorteil von Balkonkraftwerken gegenüber Solaranlagen. Für die Installation sind in der Regel weder bauliche Maßnahmen noch ein Fachmann nötig. Die Mini-Anlagen werden mit Halterungen an der passenden Stelle montiert, über die Steckdose ans Stromnetz angeschlossen, fertig. Die Installation einer PV-Anlage ist da schon deutlich schwieriger.
Und der bürokratische Aufwand? Für Balkonkraftwerke sind keine Genehmigungen nötig sind, nur eine Anmeldung beim Netzbetreiber. Auch der Kauf selbst ist mit wenig Aufwand verbunden. Es gibt eine große Auswahl an Online-Händlern, die Sets mit verschiedenen Kabellängen anbieten, wie etwa bei diesem Ebay-Deal.
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Kostenfaktor: Deutlicher Vorteil für Balkonkraftwerke
Der wohl wichtigste Faktor für viele Menschen sind die Kosten. Je nach Größe und Ausstattung sind Balkonkraftwerke schon für einige hundert Euro zu bekommen. Photovoltaik-Anlagen kosten meist mehrere tausend Euro. Dazu können zusätzliche Kosten für Umbaumaßnahmen, Genehmigungen und regelmäßige Wartungen kommen. Das alles verlängert den Zeitraum, bis sich die Anlage über den eingesparten Strom wieder rechnet.
Vorteil einer PV-Anlage: Die Leistung
Wer sich für eine PV-Anlage auf dem Dach entscheidet, verspricht sich davon vor allem eines: mehr Leistung als bei einem Balkonkraftwerk. Unter optimalen Bedingungen lässt sich ein Großteil des Strombedarfs durch Solarenergie decken. Überschüssiger Strom wird ins Stromnetz gespeist und extra vergütet. Da können klassische Balkonkraftwerke nicht mithalten. Ihre Leistung reicht, um den Kühlschrank zu betreiben und den Strombedarf anderer Geräte im Stand-by-Modus zu decken.
Eine Einspeisevergütung gibt es hier nicht automatisch, sie lohnt sich meist aber auch nicht, da die überschüssigen Strommengen sehr klein und Kosten, etwa für Messstellengebühren, im Vergleich hoch sind. Stattdessen kann für überproduzierten Strom ein Speicher genutzt werden, um die Energie dann zu nutzen, wenn das Balkonkraftwerk gerade keinen Strom liefert, beispielsweise nachts.
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Wie viel Leistung darf ein Balkonkraftwerk haben?
Steckerfertige Balkonkraftwerke dürfen in Deutschland eine Ausgangsleistung von 800 Watt haben. Das bedeutet, dass der Wechselrichter maximal 800 Watt in das Hausnetz einspeisen kann. Auch für die angeschlossene Gesamtleistung der Solarmodule gibt es eine Obergrenze. Diese beträgt 2.000 Watt Peak (Wp), wobei die Zahl der dafür verbundenen Solarpanels nicht geregelt ist. Für ein Balkonkraftwerk bis 800 Watt ist nur eine einfache Anmeldung im Marktstammdatenregister notwendig.
Wie schließt man ein Balkonkraftwerk an?
Balkonkraftwerke können mit einem handelsüblichen Schutzkontaktstecker an Außensteckdosen angeschlossen werden. Alternativ gibt es sogenannte Wieland-Stecker. Für diese Spezialverbindungen müssen aber von einem Elektriker entsprechende Dosen installiert werden.
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