Nach einem Treffen ukrainischer und russischer Unterhändler in Istanbul tauschen sich Putin und Trump direkt aus. Nach Angaben Moskaus sprechen die beiden Staatschefs zwei Stunden miteinander. Putin äußert sich im Anschluss positiv über den Austausch. Auch Trump meldet sich zu Wort.
Kremlchef Wladimir Putin hat sich nach einem mehr als zweistündigen Gespräch mit US-Präsident Donald Trump über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine nach Angaben russischer Staatsmedien zufrieden geäußert. Er habe ein "sehr, sehr, informatives und nützliches" Telefongespräch mit Trump geführt, teilten mehrere Agenturen unter Verweis auf Putin mit. Moskau sei bereit, mit der Ukraine an einem Memorandum über künftige Friedensgespräche zu arbeiten. Trump sei für eine friedliche Lösung des Ukraine-Konflikts. Eine Waffenruhe sei möglich, wenn das Memorandum ausgearbeitet sei.
Auch Trump äußerte sich auf seiner Plattform Social Truth zufrieden über das Gespräch. Russland und die Ukraine würden sofort Verhandlungen beginnen, die zu einer Waffenruhe führen sollten. Dafür habe der Papst den Vatikan als Verhandlungsort angeboten. Zudem wolle Russland nach einem Kriegsende umfassenden Handel mit den USA. Deutschland, Frankreich, Italien und Finnland seien über das Telefonat informiert worden, schrieb Trump.
Putin sagte, Moskau wolle die Kampfhandlungen beenden, es müsse aber der effektivste Weg zum Frieden gefunden werden. Dafür müssten Kiew und Moskau Kompromisse eingehen, die allen Seiten gerecht werden. Wie diese Kompromisse inhaltlich seiner Meinung nach aussehen sollen, sagte er nicht.
Europäer drohen mit neuen Sanktionen
Er habe Trump für die Wiederaufnahme direkter Gespräche zwischen Russland gedankt, so Putin weiter. Das erste Treffen der Ukrainer und Russen seit 2022 hatte es am vergangenen Freitag in Istanbul gegeben. Trump habe in dem Telefonat erneut eine Waffenruhe gefordert, sagte der Kremlchef.
Ukrainer und Europäer dringen darauf, dass Russland, das die Ukraine 2022 überfallen hatte, eine bedingungslose Waffenruhe akzeptiert, damit Friedensgespräche beginnen können. Für den Fall, dass Putin nicht einlenkt, hatten die Europäer mit neuen harten Sanktionen gegen Moskau gedroht.
Seit seinem Amtsantritt als US-Präsident im Januar hat Trump bereits zwei Mal mit Putin telefoniert – Mitte Februar und Mitte März. Unter Trumps Amtsvorgänger Joe Biden hatte zwischen Washington und Moskau über längere Zeit weitgehend Funkstille geherrscht. Putin zeigt auf die Bemühungen der USA bisher wenig Entgegenkommen. Einziges Zugeständnis war die Entsendung einer rangniedrigen Delegation zu den Verhandlungen in Istanbul. Einzig konkretes Ergebnis dieses Treffens unter türkischer Vermittlung am Freitag war die Vereinbarung zu einem baldigen Austausch von jeweils 1.000 Kriegsgefangenen. Ein genauer Zeitpunkt dafür wurde nicht genannt.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj berichtete nach den Gesprächen in Istanbul, dass die Russen in den Verhandlungen Drohungen ausgestoßen hätten. Die ukrainische Seite habe diese zurückgewiesen. Details nannte der Präsident nicht. Laut Medien soll die russische Seite gedroht haben, den seit mehr als drei Jahren andauernden Krieg gegen die Ukraine auf unbestimmte Zeit fortsetzen zu können.
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