Der Gazastreifen ist von humanitärer Hilfe abgeschnitten. Nun präsentiert eine Stiftung einen internationalen Hilfsplan. Doch der ist aus Sicht von humanitären Helfern weder neu noch akzeptabel. Gerade vulnerable Gruppen seien besonders benachteiligt.
Das Kinderhilfswerk Unicef hält die Pläne einer internationalen Stiftung zur Übernahme der humanitären Hilfe im Gazastreifen für gefährlich. Sollten Güter wie angekündigt nur in bestimmten Verteilzentren ausgegeben werden, könnten Zivilisten auf dem Weg dorthin ins Kreuzfeuer des Krieges geraten, sagte Unicef-Sprecher James Elder in Genf.
Alte, behinderte Kinder, Kranke und Verletzte könnten die Verteilzentren überhaupt nicht erreichen, warnte Elder. "Als Konsequenz dieses Plans steigt die Wahrscheinlichkeit, dass noch mehr Kinder sterben und verletzt werden, oder dass sie noch größeren Risiken ausgesetzt werden", sagte er.
Eine in Genf ansässige Stiftung namens Gaza Humanitarian Foundation (GHF) will die Verteilung von Hilfsgütern in dem abgeriegelten Küstenstreifen neu organisieren. Laut einem Dokument der GHF sollen 1,2 Millionen Palästinenser über vier Zentren versorgt werden. Später sollen alle rund zwei Millionen Bewohner des Gazastreifens erreicht werden.
UN-Kreise: Stiftung und Israel verfolgen gleiche Pläne
Das Konzept der Stiftung, die erst seit Ende Januar existiert, sei weitestgehend identisch mit dem bereits bekannten Plan der israelischen Regierung, sagten zwei UN-Quellen, die nicht genannt werden wollten. Israels Plan war zuvor von UN-Organisationen ebenfalls abgelehnt worden. "Der Plan erfüllt nicht die Mindestanforderungen für humanitäre Arbeit", bekräftige UN-Nothilfe-Sprecher Jens Laerke am Freitag.
Geführt werden soll die GHF von dem Gründer der Katastrophenhilfe-Organisation Team Rubicon Jake Wood, einem US-Militärveteranen. Als Berater ist der frühere Leiter des UN-Welternährungsprogramms (WFP) und republikanische US-Politiker David Beasely im Gespräch.
Seit mehr als zwei Monaten lässt Israels Militär keine Hilfslieferungen in den Gazastreifen. Die Streitkräfte werfen der palästinensischen Terrororganisation Hamas vor, Hilfsgüter zu überhöhten Preisen an die notleidende Bevölkerung zu verkaufen, um Kämpfer und Waffen zu finanzieren.
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