Bundeskanzler Friedrich Merz sieht eine "große Chance", die dreitägige Waffenruhe in der Ukraine schon dieses Wochenende auf 30 Tage zu verlängern. Die Europäer und Trump seien sich einig, nun sei Putin am Zug.

Bei seinem Antrittsbesuch in Brüssel hat Bundeskanzler Friedrich Merz sich unerwartet zuversichtlich über eine Vereinbarung über eine längere Waffenruhe in der Ukraine bereits in den nächsten beiden Tagen geäußert. "Ich habe die große Hoffnung, dass es über dieses Wochenende eine Verabredung gibt für einen Waffenstillstand in der Ukraine", sagte Merz. Russland drohte der Kanzler im Falle des Ausbleibens von Friedensverhandlungen mit weiteren Sanktionen.

Es gebe angesichts der von Russland erklärten dreitägigen Waffenruhe die "große Chance", dass diese auf 30 Tage verlängert werde und "dann auch Verhandlungen über einen Friedensvertrag aufgenommen werden" könnten, erläuterte Merz im Beisein der Präsidentin des Europäischen Parlaments, Roberta Metsola.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte angesichts der Gedenkfeiern zum Weltkriegsende in Moskau einseitig eine dreitägige Waffenruhe angeordnet, die um Mitternacht in der Nacht zum Donnerstag in Kraft trat. Die Ukraine stimmte der Feuerpause nicht zu und fordert eine 30-tägige Feuerpause. Ein Vorschlag der USA sieht ebenfalls eine 30-tägige Waffenruhe vor.

Dieser Vorschlag werde auch vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron, dem britischen Premierminister Keir Starmer und dem polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk unterstützt, sagte Merz. "Wir haben ein gemeinsames Kommuniqué geschrieben", das "weitgehend identisch" mit dem Vorschlag der USA sei, erläuterte er. "Wir hoffen sehr, dass dies auch auf der russischen Seite akzeptiert wird", fügte der Kanzler hinzu. "Der Ball liegt ausschließlich in Moskau."

"Koalition der Willigen" trifft sich am Samstag

Passend dazu hat Selenskyj für Samstag ein Treffen der sogenannten Koalition der Willigen in Kiew angekündigt. Erwartet würden in der ukrainischen Hauptstadt die Führer der Koalition, sagte der Staatschef bei einer Videokonferenz. "Wir brauchen diese Koalition, und sie sollte stark genug sein, um Sicherheit gemäß unseren gemeinsamen Vorstellungen zu garantieren", sagte Selenskyj in einer von seinem Büro veröffentlichten Videoansprache. Wer genau in die Ukraine reisen soll, sagte Selenskyj nicht. Bundeskanzler Friedrich Merz hatte Anfang der Woche erklärt, er wolle in naher Zukunft die Ukraine besuchen.

Zuvor hatte die Militärverwaltung der Hauptstadt Kiew für den Samstag vor Straßensperrungen im Zentrum der Dreimillionenstadt aufgrund von ausländischen Delegationen gewarnt. Zeiten und konkrete Straßen würden aus Sicherheitsgründen nicht gleich bekanntgegeben.

Zur "Koalition der Willigen" gehören unter der Führung von Frankreich und Großbritannien gut 30 Staaten, darunter Deutschland. Diese arbeitet an Plänen für eine Unterstützung des von Russland angegriffenen Landes nach einem möglichen Waffenstillstand.

Die Ukraine wehrt sich mit westlicher Unterstützung seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion. Zuletzt hatten vor allem die USA beide Seiten zu einem Waffenstillstand gedrängt. Washington hat sich nicht der Gruppe dieser Verbündeten angeschlossen.

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