Ab morgen ist Kanzler Scholz Geschichte. Dann wird der SPD-Mann einfacher Bundestagsabgeordneter. Zum Abschied stellt dessen Sprecher Hebestreit klar, dass die Arbeit des Kanzlers besser als ihr Ruf war. Er verrät auch, wie sich Scholz bei der Merz-Wahl am Dienstag verhalten wird.
Der geschäftsführende Bundeskanzler Olaf Scholz will im Bundestag für seinen designierten Nachfolger Friedrich Merz stimmen und danach sein Büro im Kanzleramt übergeben. "Das ist, glaube ich, auch nicht ganz üblich in der Geschichte der Bundesrepublik", fügte Regierungssprecher Steffen Hebestreit hinzu. Zuletzt hätten dort schon viele Kisten gestanden, so der scheidende Hebestreit. "Ich gehe sicher davon aus, dass, wenn das morgen so sich vollzieht, wie wir uns alle das vorstellen, dass der künftige, der neue Bundeskanzler dann in ein sehr aufgeräumtes Büro einziehen kann."
Scholz sei mit sich im Reinen, bekräftigte Hebestreit. Der geschäftsführende Kanzler freue sich auf den Abschied mit dem großen Zapfenstreich am Abend davor. "Auf morgen blickt er sicherlich mit einer gewissen Entspanntheit", fügte Hebestreit hinzu.
Hebestreit hofft auf Historiker
Den scheidenden Kanzler verteidigte er noch einmal gegen Kritik. "Ich fand seine Regierungszeit deutlich besser, als Sie sie kommentiert haben", sagte er an die Journalistinnen und Journalisten gewandt. "Vielleicht werden Historiker das irgendwann nochmal einordnen, wer von uns näher liegt in dem Urteil." Hebestreit zeigte sich zuversichtlich, dass die neue CDU-geführte Bundesregierung "die Probleme, die anstehen in sehr schwierigen Zeiten, auch entschlossen und mit gutem Willen angehen wird".
Für seine eigene Zukunft sagte der langjährige Scholz-Vertraute und Sprecher: "Ich hoffe immer, dass es eine Perspektive gibt." Was er künftig beruflich tun wird, ließ der 52-Jährige jedoch offen. Auf die Frage, ob der scheidenden Regierung der angekündigte Abschied in Würde gelungen sei, sagte Hebestreit: "Ich finde, es hätte schlimmer kommen können."
In seiner voraussichtlich letzten Regierungspressekonferenz würdigte er die Arbeit des Vereins Bundespressekonferenz, der die Befragung der Regierungs- und Ministeriumssprecher dreimal die Woche organisiert. Zwar seien die Journalisten nicht immer mit den Antworten zufrieden und die Sprecher auch nicht immer mit den Fragen. Trotzdem handele es sich um eine weltweit einmalige Veranstaltung, sagte Hebestreit. "Hegen Sie diesen Schatz."
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