Bei einem Interview mit dem Sender NBC wird Donald Trump nach seiner Pflicht zur Einhaltung der Verfassung gefragt. Seine Antwort darauf ist eher ungewöhnlich für einen US-Präsidenten. Er spricht auch über die Spekulationen einer dritten Amtszeit.

US-Präsident Donald Trump ist sich nach eigenen Worten nicht sicher, ob er an die Verfassung gebunden ist. "Ich weiß es nicht", antwortete der Präsident in einem in Auszügen veröffentlichten Interview mit dem Sender NBC auf die Frage, ob er sich an die Verfassung der Vereinigten Staaten halten müsse.

Zu den Spekulationen, wonach er im Widerspruch zur Verfassung eine dritte Amtszeit anstrebt, sagte Trump, dies habe er "nicht wirklich vor". "Ich habe vor, vier großartige Jahre zu haben und an jemanden zu übergeben - idealerweise einen großartigen Republikaner, einen großen Republikaner, der es fortsetzen kann." Er werde ein Acht-Jahre-Präsident sein, mit zwei Amtszeiten. "Ich habe das immer für sehr wichtig gehalten." Auf die Frage, wer seine Nachfolge antreten könnte, brachte Trump in dem Interview seinen Vize JD Vance und Außenminister Marco Rubio ins Gespräch, ohne sich zu sehr auf die aus seiner Sicht verfrühte Diskussion einzulassen.

In den vergangenen Wochen hatte der Rechtspopulist mehrfach über eine mögliche dritte Amtszeit gesprochen und gesagt, es gebe "Methoden", mit denen dies möglich sein könnte. In seinem Online-Shop verkauft sein Team seit neuestem Kappen mit dem Aufdruck "Trump 2028" - die nächste Präsidentschaftswahl in den USA findet im Jahr 2028 statt. Auch T-Shirts mit dem Aufdruck "Rewrite the Rules" (Ändert die Regeln) in Anspielung auf die Verfassung sind in dem Fanshop zu finden.

"Es steht nirgendwo in der Verfassung, dass er nicht nach seiner Zeit als Präsident als Vizepräsident kandidieren kann", sagte Lawrence Lessig, einer der wichtigsten Verfassungsrechtler der USA und Harvard-Professor, dem "Stern". Der zwölfte Zusatzartikel der amerikanischen Verfassung lasse das zu. "So würde er mit einem Präsidenten ins Amt kommen, der tritt dann zurück und Trump bekäme seine dritte Amtszeit." Dieses Szenario wäre dann ein wenig wie bei Russlands Präsident Wladimir Putin.

"Ich habe brillante Anwälte"

Auf die NBC-Frage, ob US-Staatsbürger und andere Bewohner des Landes gleichermaßen Anspruch auf ein rechtsstaatliches Verfahren haben - wie es in der Verfassung festgelegt ist - antwortete der Präsident in den veröffentlichten Interview-Auszügen, er sei "kein Rechtsanwalt" und wisse es nicht.

In den USA läuft derzeit eine Auseinandersetzung zwischen der Trump-Regierung und der Justiz über den Umgang mit irregulären Einwanderern. Zuletzt entschied ein von Trump selbst ernannter Bundesrichter im Bundesstaat Texas, die Abschiebung mutmaßlicher venezolanischer Bandenmitglieder auf Grundlage eines jahrhundertealten Kriegsgesetzes sei rechtswidrig. Trumps Regierung zog unterdessen vor das Oberste Gericht in Washington, um den Schutzstatus von Hunderttausenden Venezolanern aufheben zu können.

"Wir haben Tausende von Menschen (...) - einige Mörder und einige Drogendealer und einige der schlimmsten Menschen der Welt", sagte Trump NBC. "Ich wurde gewählt, um sie verdammt nochmal hier rauszuschmeißen, und die Gerichte halten mich davon ab." Gefragt, ob seine Administration nicht angesichts dieser hohen Zahlen die US-Verfassung aufrechterhalten sollte, sagte Trump: "Ich weiß es nicht." Und weiter: "Ich muss darauf antworten, dass ich brillante Anwälte habe, die für mich arbeiten, und sie werden natürlich dem folgen, was der Oberste Gerichtshof gesagt hat."

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