Die Regierung in Islamabad beruft sich auf Geheimdienstinformationen: Danach steht ein indischer Militärschlag unmittelbar bevor. US-Außenminister Rubio will Gespräche mit seinen Amtskollegen beider Länder führen, um eine weitere Eskalation zu verhindern.

Indien steht nach Angaben der Regierung in Pakistan kurz davor einen "Militärschlag" auszuführen. Die Regierung verfüge über "glaubwürdige Geheimdienstinformationen", die besagten, "dass Indien innerhalb der nächsten 24 bis 36 Stunden einen Militärschlag ausführen will", erklärte Pakistans Informationsminister Attaullah Tahar am frühen Morgen. Die indische Regierung wolle den tödlichen Angriff im Urlaubsort Pahalgam in Kaschmir dabei als "Vorwand" nutzen, fügte Tahar hinzu.

Der Minister warnte das Nachbarland vor einem pakistanischen Gegenschlag. "Jeder Akt der Aggression wird mit einer entschlossenen Reaktion beantwortet werden", schrieb er. Für alle "schlimmen Konsequenzen in der Region" werde Indien "vollständig verantwortlich sein". Das US-Außenministerium warnte vor einer Eskalation, Chefdiplomat Marco Rubio will einer Sprecherin zufolge mit den Außenministern beider Länder die Lage bereden.

Zuvor hatte Indiens Premierminister Narendra Modi seiner Armee nach Angaben aus Regierungskreisen "operative Freiheit" in der umstrittenen Region Kaschmir erteilt. Modi habe bei einem Treffen mit Armeechefs gesagt, die Armee habe "vollkommene operative Freiheit bei der Entscheidung über die Art und Weise, die Ziele und den Zeitpunkt unserer Antwort auf den Terrorangriff auf Zivilisten in Kaschmir", verlautete aus Regierungskreisen in Neu Delhi. Modi betonte demnach die Entschlossenheit, "dem Terrorismus einen vernichtenden Schlag zu versetzen". Er habe Vertrauen in die Fähigkeiten der indischen Armee. Die indische Regierung veröffentlichte Videoaufnahmen des Treffens zwischen Modi, den Armeechefs und dem indischen Verteidigungsminister Rajnath Singh.

Schusswechsel an der Grenze in Kaschmir

Am vergangenen Dienstag hatten Angreifer im beliebten Urlaubsort Pahalgam im indischen Teil von Kaschmir 26 Touristen erschossen. Nach indischen Polizeiangaben waren unter den flüchtigen Tätern zwei pakistanische Staatsbürger. Indien warf Pakistan nach dem Angriff die Unterstützung von "grenzüberschreitendem Terror" vor, Pakistan wies dies zurück.

Die beiden Atommächte überzogen sich nach dem Anschlag gegenseitig mit Strafmaßnahmen. An der Demarkationslinie in Kaschmir kam es nach indischen Angaben zu Schusswechseln zwischen indischen und pakistanischen Soldaten. Experten schließen eine militärische Eskalation nicht aus. Die UNO rief beide Seiten zu "größtmöglicher Zurückhaltung" auf.

Die Region Kaschmir im nördlichen Himalaya, die mehrheitlich von Muslimen bewohnt wird, ist seit der Unabhängigkeit Indiens und Pakistans im Jahr 1947 geteilt. Beide Länder beanspruchen das Gebiet vollständig für sich und haben bereits zwei Kriege um die Kontrolle der Bergregion geführt.

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