Die US-Regierung legt immer wieder nahe, dass ein Ende der Angriffe auf die Ukraine bevorstehen könnte. Der Sicherheitsexperte Nico Lange wundert sich über das "Wunschdenken vieler". Er geht davon aus, dass Russland deutlich mehr will als nur Teile der Ukraine und einen Verzicht auf den Nato-Beitritt.

Der Sicherheitsexperte Nico Lange von der Münchner Sicherheitskonferenz hat sich angesichts eines möglichen "Deals" für ein Ende der Kämpfe in der Ukraine skeptisch gezeigt. Medienberichte hatten zuletzt auf einen US-Plan verwiesen, der Russland unter anderem die besetzten Gebiete zusprechen und der Ukraine den Nato-Beitritt verwehren würde. Es handelt sich dabei um Forderungen, die Russland einst aufgestellt hat.

Im Interview mit dem "Münchener Merkur" legte Lange in Bezug auf Gebiete in der Ostukraine und ein mögliches Ausbleiben der Nato-Perspektive nahe, dass das nicht das eigentliche Ziel Russlands sei. "Putin will die volle Kontrolle über die Ukraine und eine andere Ordnung in Europa, in der Russland das Sagen hat. Und er wird diese Ziele weiterverfolgen – während Trump ihn auch noch dazu ermutigt", so der Militärexperte. "Putin will diesen Krieg, deshalb hat er ihn ja begonnen."

Lange sagte weiterhin, er wundere sich über das "Wunschdenken" vieler, dass man den russischen Präsidenten "ja nur ein bisschen was von der Ukraine abgeben müsste, damit plötzlich Frieden eintritt". Die russische Seite hatte zuletzt zu den Ansprüchen auf besetztes Gebiet auch Forderungen nach Territorium im Osten der Ukraine wiederholt, das die Kreml-Streitkräfte nicht eingenommen haben.

In der Vergangenheit hatten Kreml-Vertreter auch Anspruch auf die gesamte Ukraine erhoben. Ex-Präsident Medwedew sprach einst davon, die verbliebenen ukrainischen Gebiete "in den Schoß des russischen Landes" zurückzuführen. 2022 hatten die Invasionstruppen des Kreml vergeblich versucht, Kiew einzunehmen.

Dass Donald Trump eine Waffenruhe erreichen wird, bezweifelt Lange. "Die Ukraine ist ja schon seit über einem Monat zu einem bedingungslosen Waffenstillstand bereit. Warum gibt es den dann nicht? Weil Russland nicht will. Und vielleicht war es völlig unrealistisch zu erwarten, dass ausgerechnet Donald Trump jetzt eine Lösung für diesen Krieg hat."

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