Peking beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer. Das führt immer wieder zu Konflikten mit Anrainerstaaten. Nun besetzt China kurzzeitig ein Eiland nahe einer wichtigen Basis der Philippinen. Die USA zeigen sich beunruhigt.

Mitglieder der chinesischen Küstenwache haben kurzzeitig eine umstrittene Sandbank im Südchinesischen Meer besetzt und dort die chinesische Flagge entrollt. Der chinesische Staatssender CCTV verbreitete am Samstagmorgen Aufnahmen von der Aktion auf dem unbewohnten Eiland Sandy Cay, das sich nur wenige Kilometer entfernt vom wichtigsten Militärstützpunkt der Philippinen im Südchinesischen Meer befindet.

Die Küstenwache habe die "maritime Kontrolle" über die 200 Quadratmeter große Sandbank hergestellt und dort die "staatliche Oberhoheit ausgeführt". Ein Sprecher der philippinischen Marine sagte der "Financial Times", dass die Chinesen nach der Aktion die Flagge wieder eingerollt und das Eiland verlassen hätten.

Laut Angaben der Zeitung ist es das erste Mal seit vielen Jahren, dass China, welches fast das gesamte Südchinesische Meer beansprucht, seine Flagge offiziell auf einem anderen, bislang unbesetzten Landstrich gehisst hat. Sandy Cay liegt fünf Kilometer entfernt von der philippinischen Insel Thitu entfernt, auf der Manila eine Armeebasis unterhält, um chinesische Aktivitäten in der Region zu beobachten.

Die USA zeigten sich über die kurzzeitige Besetzung der Sandbank beunruhigt. "Aktionen wie diese bedrohen die regionale Stabilität und verstoßen gegen das Völkerrecht", sagte James Hewitt, Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, laut der "Financial Times". "Wir beraten uns eng mit unseren Partnern und setzen uns weiterhin für einen freien und offenen Indopazifik ein."

Anzeichen für eine dauerhafte Besetzung von Sandy Cay durch China gibt es bislang nicht. Experten mutmaßen, dass Peking durch die Errichtung künstlicher Inseln bereits über eine ausreichende Präsenz für sein Militär im Südchinesischen Meer geschaffen hat. Ein philippinischer Sicherheitsbeamter äußerte gegenüber der "Financial Times" die Ansicht, dass die Aktion als Provokation zu verstehen sei.

Vor dem Hintergrund der Gebietsansprüche Pekings im Südchinesischen Meer und den Manövern vor Taiwan absolvieren die Philippinen und die USA bereits seit Anfang der Woche gemeinsame Militärübungen. Insgesamt 14.000 Soldaten nehmen an den jährlich durchgeführten Balikatan-Übungen teil. Die Manöver finden in verschiedenen Landesteilen statt und gehen bis zum 9. Mai.

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