US-Präsident Donald Trump droht Russland nach seinem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj mit Sanktionen und äußert Zweifel an der Bereitschaft von Kremlchef Wladimir Putin, den Krieg in der Ukraine beenden zu wollen.

Trump schrieb auf dem Rückflug von Rom in die USA auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social, dass es für Putin keinen Grund gegeben habe, in den vergangenen Tagen Raketen auf zivile Gebiete, Städte und Dörfer in der Ukraine zu feuern. „Es bringt mich zum Nachdenken: Vielleicht will er den Krieg gar nicht beenden, sondern hält mich nur hin - und muss anders behandelt werden (...)“, so Trump weiter.

Der US-Präsident nannte als Beispiel sogenannte Sekundärsanktionen, also Maßnahmen gegen Drittländer, Unternehmen oder Einzelpersonen, die weiterhin mit Russland Geschäfte machen. Er deutete auch an, Russland noch weiter vom internationalen Bankensystem abschneiden zu wollen. Es sind ungewöhnlich scharfe Worte, die Trump nun über Putin verliert. Nur wenige Stunden zuvor war er in Rom am Rande der Trauerfeier für Papst Franziskus zu einem Gespräch mit Selenskyj zusammengekommen. Das Weiße Haus bezeichnete das Treffen als „sehr produktiv“.

Halbinsel Krim immer wieder Thema in Verhandlungen

Es war das erste Treffen der beiden Staatsmänner nach einem Eklat im Weißen Haus Ende Februar. In seinem Beitrag auf Truth Social betonte Trump auch, dass eine Rückgabe der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim an die Ukraine eine „lächerliche Forderungen“ sei. Der Republikaner schrieb erneut, dass der Krieg nie hätte beginnen dürfen und nicht begonnen worden wäre, wenn er damals Präsident gewesen wäre.

Der ukrainische Präsident bezeichnete seinen Austausch mit Trump als positiv und vielversprechend. Es sei „ein gutes Treffen“ gewesen. Man habe „eine Menge“ unter vier Augen bereden können, schrieb er in den Onlinediensten Telegram und X. Selenskyj sprach weiter von einem „sehr symbolischen Treffen“. Es habe das „Potenzial, historisch zu werden, wenn wir gemeinsame Ergebnisse erzielen“.

Nach Angaben von Selenskyjs Sprecher dauerte das Gespräch 15 Minuten. Es fand im Petersdom kurz vor Beginn der Trauerfeier für Papst Franziskus statt, an der beide Präsidenten teilnahmen. Selenskyj postete ein Foto, das ihn in einem leeren Bereich des Petersdoms bei der Unterredung mit Trump zeigt. Beide sitzen dabei dicht gegenüber auf zwei Stühlen. Das Weiße Haus sprach von einer "sehr produktiven" Begegnung. Konkrete Ergebnisse wurden zunächst nicht bekannt.

Hoffnung auf „verlässlichen und dauerhaften Frieden“

Selenskyj bekundete Hoffnung auf einen „vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand“ und „verlässlichen und dauerhaften Frieden, der einen weiteren Krieg verhindert"“ Der ukrainische Präsident schloss seine Mitteilung mit einem ausdrücklichen Dank an Trump.

Kurz nach ihrem Treffen waren die beiden getrennt voneinander auf den Petersplatz hinausgetreten. Viele Menschen auf dem Platz applaudierten, als sie Selenskyj sahen. Die ukrainische Seite hatte ursprünglich auch eine zweite Unterredung von Trump und Selenskyj am Samstag nach dem Requiem für möglich gehalten. Zu ihr kam es aber nicht.

Trump will den russischen Angriffskrieg in der Ukraine beenden und dabei auch Selenskyj Zugeständnisse abringen. Einen Verzicht etwa auf die Schwarzmeer-Halbinsel Krim oder andere von Moskau einverleibte Gebiete im Osten der Ukraine hatte Selenskyj bisher kategorisch abgelehnt. Noch am Freitag schrieb Trump nach Gesprächen seines Sondergesandten Steve Witkoff in Moskau, dass die Verhandlungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine kurz vor einem Ergebnis stünden.

Putin nicht in Rom bei Trauerfeier dabei

Russland war bei der Trauerfeier in Rom lediglich mit Kulturministerin Olga Ljubimowa vertreten. Die Führung in Moskau spricht zwar von Fortschritten bei den Verhandlungen mit Washington, verweist aber darauf, dass noch Detailfragen für eine Beendigung des Krieges zu klären seien.

Moskau hatte sich nach den Gesprächen mit Witkoff erneut offen gezeigt für direkte Verhandlungen mit der Ukraine - wie zu Beginn des russischen Angriffskrieges 2022. Dazu verlangte Kremlchef Putin bisher aber stets, dass Selenskyj sein Dekret, das solche Verhandlungen verbietet, zurückzieht.

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