Manche bezeichnen es als Irans „Tiananmen-Moment“: In Onlinenetzwerken geht ein Video viral, dass einen Demonstranten zeigen soll, der während der in den vergangenen Tagen ausgebrochenen Proteste auf der Straße sitzt und sich der Polizei auf Motorrädern entgegenstellt.
In dem Video ist ein Mensch in schwarzer Kleidung zu sehen, der auf der Straße sitzt und seinen Kopf vor mehr als 20 Polizisten auf Motorrädern, die Helme tragen und ganz in Schwarz gekleidet sind, gesenkt hält. Hinter der Person rennt eine Menschenmenge, um Tränengaswolken zu entkommen, wie in dem Video zu sehen ist.
Einige Internetnutzer verglichen die Person in dem Video mit dem Mann, der sich 1989 während der tödlichen Niederschlagung der Demonstrationen auf dem Tiananmen-Platz in Peking, bei denen mehr politische Freiheiten gefordert wurden, einer Kolonne von Panzern entgegenstellte.
Einer Untersuchung der Nachrichtenagentur AFP zufolge wurde das iranische Video am Montag in Onlinenetzwerken geteilt − dem zweiten Tag der Proteste. AFP konnte bestätigen, dass das Video auf einer Straße im Zentrum von Teheran aufgenommen wurde. Das Video und Screenshots der Szene haben mittlerweile Tausende Likes auf Instagram und anderen Onlineplattformen erhalten. Auch internationale Medien nutzten das Bild. Unabhängig überprüfen ließ sich die Echtheit des Videos allerdings nicht.
Iranische Justiz droht mit „entschiedenem“ Vorgehen gegen Demonstranten
Derweil hat die iranische Justiz mit einem „entschiedenen“ Vorgehen gegen jeglichen Aufruhr gedroht. Friedliche Demonstrationen für bessere Lebensbedingungen seien legitim, doch jeder Versuch, im Zuge der Proteste Unruhe zu verbreiten, werde Folgen haben, sagte Generalstaatsanwalt Mohammed Mowahedi-Asad am Mittwoch Staatsmedien.
„Jeder Versuch, die Wirtschaftsproteste zu einem Werkzeug der Unsicherheit zu machen, zur Zerstörung von Allgemeinbesitz oder einer Umsetzung von außerhalb des Landes entworfenen Szenarien wird unvermeidlich eine legale, angemessene und entschiedene Antwort auslösen“, sagte der Generalstaatsanwalt.
Seit Sonntag protestieren Demonstranten, darunter Ladenbesitzer und Studenten, gegen die Inflation, Wechselkursschwankungen und allgemein die schlechte wirtschaftliche Lage im Iran. Der chronische Wertverlust der iranischen Währung führt zu Hyperinflation und starker Unsicherheit angesichts der stark schwankenden Preise. Die iranische Wirtschaft steht unter dem Druck westlicher Sanktionen im Zusammenhang mit dem Atomprogramm der Regierung.
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