Einem Medienbericht zufolge macht die EU der Wirtschaftsministerin einen Strich durch die Rechnung, neue Gaskraftwerke mit einer Gesamtleistung von 20 Gigawatt zu bauen. Am Ende könnte es auf die zuletzt unter Habeck geplante Kapazität hinauslaufen.

Aus Wirtschaftsministerin Katherina Reiches Plan, Gaskraftwerke mit einer Gesamtleistung von mindestens 20 Gigawatt (GW) bauen zu lassen, wird laut einem Medienbericht voraussichtlich nichts. Der für Strom zuständige Abteilungsleiter im Ministerium, Christian Schmidt, räumte in einer vertraulichen Runde mit den Chefs von Energieunternehmen ein, mit der EU werde nur über 12 bis 12,5 GW verhandelt. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Gesprächsteilnehmer. Demnach soll es nach dem Willen der EU-Kommission bei dieser Größenordnung bleiben.

Das Ministerium wollte dies dem Magazin nicht bestätigen, sondern verwies auf Reiches Aussage im August, als sie bereits signalisiert habe, dass es wohl weniger als 20 GW werden. Man habe "bislang signifikant mehr als die Hälfte" der 20 GW in Brüssel aushandeln können, sagte die CDU-Politikerin damals. Da die Kraftwerke staatlich gefördert werden sollen, muss die EU-Kommission zustimmen.

Die neuen Gaskraftwerke sind zur Absicherung von Engpässen geplant, wenn erneuerbare Energien den Strombedarf vorübergehend nicht decken. Bei sogenannten Dunkelflauten weht weder Wind noch scheint die Sonne. Bereits Reiches Vorgänger Robert Habeck von den Grünen hatte dafür neue Gaskraftwerke geplant, allerdings letztlich mit deutlich geringerer Kapazität als Reiche, nämlich 12,5 GW, sowie einem stärkeren Fokus auf eine spätere Umrüstung der Kraftwerke auf Wasserstoff.

Im Koalitionsvertrag ist von bis zu 20 GW an Gaskraftwerksleistung bis 2030 die Rede. Kritiker bemängeln einen einseitigen Fokus auf Erdgas.

Dem Bericht zufolge verzögert sich zudem voraussichtlich die Ausschreibung der ersten neuen Kraftwerke. Frühestens im kommenden Frühjahr ist demnach damit zu rechnen.

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