Eine russische Gasfabrik brennt, eine Ölraffinerie auch. Zumindest, wenn man Aufnahmen im Netz glaubt. Beide befinden sich weit hinter der ukrainischen Grenze, Hunderte Kilometer weit weg vom Krieg - und doch plötzlich mittendrin.
Ukrainische Drohnen haben nach russischen Angaben eine Gasanlage in der russischen Region Orenburg angegriffen und einen Brand ausgelöst. Verletzt wurde niemand, wie der örtliche Gouverneur Jewgeni Solnzew mitteilt. Die Anlage sei beschädigt. Löscharbeiten würden andauern.
Die Ukraine hat ihre Angriffe auf russische Raffinerien und andere Energieanlagen seit August verstärkt, um die Treibstoffversorgung zu unterbrechen. Die Region Orenburg liegt im Uralgebirge, grenzt an Kasachstan und ist rund 900 Kilometer von der Ukraine entfernt.
Medienberichten zufolge haben ukrainische Drohnen in der russischen Region Samara zudem einen Brand in einer Ölraffinerie ausgelöst. Die Raffinerie Nowokujbyschowskij, die zu Rosneft gehört, stehe in Flammen, berichtet unter anderem die ukrainische Nachrichtenagentur Ukrinform. Die Raffinerie ist etwa 800 Kilometer von der Ukraine entfernt.
Drohnenkampf geht unvermindert weiter
Der Gouverneur der Region, Vyacheslav Fedorishchev, bestätigte den Angriff durch Drohnen, gab jedoch keine Details zu den Folgen bekannt. Bilder und Videos in den sozialen Medien sollen die brennende Ölraffinerie mit einer dichten Rauchwolke zeigen. Laut dem russischen Verteidigungsministerium wurden in der Nacht in der Region Samara zwölf Drohnen abgeschossen.
Das russische Verteidigungsministerium meldete am Morgen über 45 abgeschossene ukrainische Drohnen. Der Großteil wurde der Mitteilung zufolge über den an der Wolga gelegenen Gebieten Samara und Saratow abgefangen. Angaben zu Einschlägen und eventuellen Schäden und Opfern machte das Ministerium jedoch nicht.
Die Ukraine hat eigenen Angaben nach in der Nacht 40 russische Drohnen abgeschossen. Insgesamt seien vom russischen Militär 62 unbemannte Flugobjekte unterschiedlichen Typs eingesetzt worden, teilte die ukrainische Luftwaffe bei Telegram mit. Dabei seien 19 Kampfdrohnen an sieben verschiedenen Orten eingeschlagen. Nähere Angaben dazu machte das ukrainische Militär nicht.
Zwei Tote in Region Donezk
Dem ukrainischen Zivilschutz zufolge wurden in der Stadt Schachtarskе im Gebiet Dnipropetrowsk bei Drohnenangriffen mehrere Wohnhäuser beschädigt. Zehn Menschen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur Wladyslaw Hajwanenko bei Telegram mit.
Am Morgen meldete die Ukraine zwei Tote im Gebiet Donezk infolge russischer Angriffe. Einen Toten habe es in dem Dorf Starorajske und einen weiteren in der Stadt Kostjantyniwka gegeben, teilte der Gouverneur des Gebiets, Wadym Filaschkin, bei Telegram mit. In Starorajske seien zudem zwei Zivilisten verletzt worden. Einen weiteren Verletzten gab es demnach in der Stadt Druschkiwka. Zu den eingesetzten Waffenarten machte Filaschkin keine Angaben.
Die russische Luftwaffe hatte am Abend mehrere Angriffe gegen ukrainische Städte geflogen. Dabei hätten russische Kampfflugzeuge eine Reihe von gelenkten Bomben abgeworfen, berichtete die ukrainische Flugabwehr. Unter anderem seien Charkiw, Sumy und Saporischschja getroffen worden. Über die Auswirkungen der Angriffe wurden zunächst keine Angaben gemacht.
Die Ukraine wehrt sich seit über dreieinhalb Jahren gegen eine russische Invasion. Beide Seiten setzen in dem Krieg intensiv Kampfdrohnen auch weit hinter der Frontlinie ein.
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