Trotz des Verbots einer propalästinensischen Demonstration am Berliner Alexanderplatz am Gedenktag des Terrorangriffs auf Israel haben sich am Abend etwa 500 Unterstützer versammelt.

Die Stimmung war aggressiv und es kam zu Rangeleien mit der Polizei nahe dem Roten Rathaus und dem Fernsehturm. Die Polizei hatte einen Wasserwerfer bereitgestellt, setzte ihn aber zunächst nicht ein.

Hunderte Demonstranten hakten sich ein, um Festnahmen zu verhindern. Die unangemeldete Kundgebung wurde von Polizeiautos eingekesselt. Beamte drangen in der Folge in die Masse ein und führten Menschen ab. Immer wieder waren Sprechchöre zu hören: „Yalla yalla Widerstand, überall in jedem Land.“

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Auch israelfeindliche sowie Terror verherrlichende Parolen wurden von Demonstranten gerufen. Darunter „Glory to our Fighters“ (deutsch: Ruhm unseren Kämpfern) und „From the River to the Sea“, eine Anspielung auf den von der islamistischen Terrorgruppe Hamas reklamierten Anspruch auf das Gebiet Palästinas ohne die Existenz Israels.

Mit Schieben und Drücken sollte die Menge aufgelöst werden. Eingesetzt wurden auch „einzelne gezielte Schläge“, wie die Polizei mitteilte. Ein Beamter sei bei dem Einsatz am Alexanderplatz verletzt worden und ins Krankenhaus gekommen. Zahlreiche Demonstranten wurden festgenommen, um ihre Personalien festzustellen.

Am späten Abend erklärte die Polizei auf der Plattform X den Einsatz für beendet. „Die Maßnahmen hier vor Ort wurden nun wegen der Dauer und der Witterungslage auf Grund der Verhältnismäßigkeit eingestellt und alle Personen entlassen“, hieß es.

„Das ist eine komplette Bankrotterklärung unserer Demokratie“, sagt Mansour

Islam-Experte Ahmad Mansour sagte bei WELT am Dienstagabend: „Ich bin sprachlos. Ich bin vor allem sprachlos, weil zwei Jahre nach dem 7. Oktober immer noch Menschen auf die Straße gehen und den Hamas-Terror verherrlichen. Sie nutzen antisemitische Parolen.“ Zwar sei die Demonstration verboten worden, aber „morgen werden diese Menschen wieder auf die Straße gehen und wir sind komplett hilflos.“ Komplette Straßenzüge seien in der Hand von Hamas-Sympathisanten und „wir reden im Bundestag immer noch von ‚Nie wieder!‘ und historischer Verantwortung und Staatsräson. Das ist eine komplette Bankrotterklärung unserer Demokratie.“

Die Polizei hatte sich mit rund 1400 Beamten auf den zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers vorbereitet.

Neben der Berliner Polizei waren demnach auch Beamte aus Sachsen, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen im Einsatz. Eine Bilanz zu den Maßnahmen werde am Mittwoch veröffentlicht, hieß es.

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