Den zweiten Jahrestag des Hamas-Massakers verbringt Israels Premier nicht mit den Angehörigen der Geiseln: Während Netanjahu in seiner Rede an die Kriegsziele im Gazastreifen erinnert, findet die Gedenkveranstaltung in Tel Aviv ohne Politiker statt.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat am zweiten Jahrestag des Terrorangriffs der Hamas am 7. Oktober 2023 Kampfgeist beschworen. "Unsere Feinde haben uns schwer geschlagen, aber sie haben uns nicht gebrochen", hieß es israelischen Medienberichten zufolge in einer Erklärung Netanjahus. "Wer auch immer die Hand gegen uns erhebt, erhält beispiellose vernichtende Schläge." Nun erlebe das Land "entscheidende Tage", sagte Netanjahu. "Wir werden weiterhin alles daran setzen, alle Ziele des Krieges zu erreichen: die Freilassung aller Geiseln, die Beseitigung der Hamas-Herrschaft und die Gewährleistung, dass Gaza keine Bedrohung mehr für Israel darstellt."
In Tel Aviv erinnerten am Abend Tausende Menschen an den Hamas-Angriff. Die Gedenkveranstaltung, die von den Familien der Geiseln organisiert worden war, wurde von allen israelischen Fernsehsendern live übertragen. Politiker und Regierungsvertreter waren nicht eingeladen. Nach einer Schweigeminute kamen Überlebende und Angehörige getöteter Zivilisten, Soldaten und Geiseln auf die Bühne, um der Opfer zu gedenken.
Auch zahlreiche Musikerinnen und Musiker traten auf, darunter die Sängerin Yuval Raphael, die den Hamas-Angriff auf das Nova-Musikfestival überlebt hatte und im vergangenen Jahr beim Eurovision Song Contest (ESC) für Israel angetreten war. Der Rabbi Elhanan Danino, dessen Sohn Ori von dem Festivalgelände verschleppt und später in der Geiselhaft getötet worden war, sprach das jüdische Totengebet Kaddisch.
Indirekte Gespräche in Ägypten
Kämpfer der islamistischen Hamas und mit ihr verbündeter Palästinensergruppen aus dem Gazastreifen hatten am 7. Oktober 2023 Israel überfallen. Nach israelischen Angaben wurden dabei mehr als 1200 Menschen getötet. 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Zwei Jahre später sind noch immer 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas. Mindestens 25 der Geiseln sollen nach Angaben des israelischen Militärs aber bereits tot sein.
Der Hamas-Angriff löste den Krieg im Gazastreifen aus, wo Israel seitdem massiv militärisch vorgeht. Zuletzt wuchs jedoch die Hoffnung auf ein Ende des Krieges, nachdem US-Präsident Donald Trump in der vergangenen Woche einen Friedensplan vorgestellt hatte. Seit Montag führen Delegationen der Hamas und Israels in Ägypten indirekte Gespräche über diesen Plan.
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