Fünf Monate nach Amtsantritt der neuen Bundesregierung haben die Menschen sich ein klareres Bild gemacht vom Kabinett. Das Politiker-Ranking von RTL/ntv zeigt: Die Vertreter von Union und SPD überzeugen nicht auf ganzer Linie. An der Spitze ändert sich dennoch wenig.

Bei welchen Politikerinnen und Politikern sehen die Deutschen das Land "in guten Händen"? Anhand dieser Frage wird das Politiker-Ranking des Trendbarometers von RTL/ntv ermittelt. Ihre Einschätzung können die Befragten mit Werten von 0 ("ist überhaupt nicht in guten Händen") bis 100 ("ist voll und ganz in guten Händen") abgeben. Im Oktober ist dabei vor allem ein Trend erkennbar: sinkendes Vertrauen. Zwölf der abgefragten Politikerinnen und Politiker verzeichnen sinkende Werte, nur vier legen zu.

An der Spitze ändert sich nichts: Boris Pistorius führt wie schon bei der vorigen Befragung im Juli das Ranking an. Allerdings gibt der Verteidigungsminister drei Punkte ab und liegt nun bei 58. Auf den SPD-Politiker folgt NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst. Der CDU-Politiker kommt unverändert auf 53 Punkte - und ist mit Pistorius der einzige Politiker, der über der 50-Punkte-Marke liegt. Außenminister Johann Wadephul kann sogar um einen Punkt auf 43 zulegen und macht das Spitzentrio komplett.

Doch Wüst und Wadephul sind Ausnahmen: Insgesamt haben die Vertreter der Regierungsparteien einen schweren Stand. Neben Pistorius geben Kanzleramtsminister Thorsten Frei von der CDU (39 Punkte), Bayerns Ministerpräsident und CSU-Chef Markus Söder (36) und Kanzler und CDU-Chef Friedrich Merz (35) jeweils drei Punkte ab. Bei der sozialdemokratischen Arbeitsministerin Bärbel Bas sind es vier Punkte - und dennoch sichert sie sich mit 37 Punkten noch den fünften Platz.

Reichinnek führt Opposition an

Glimpflicher wegkommen Finanzminister und SPD-Chef Lars Klingbeil, SPD-Fraktionschef Matthias Miersch und Innenminister Alexander Dobrindt von der CSU. Sie geben jeweils nur einen Punkt ab, liegen mit 30 bis 36 Punkten aber recht abgeschlagen hinter der Spitze. Katherina Reiche, die bei 30 Punkten verharrt, Carsten Linnemann, der mit 29 Punkten erstmals am Ranking teilnimmt und der abgeschlagene Jens Spahn, der einen Punkt auf 19 abgibt, komplettieren die Vertreter von Union und SPD.

Von der Opposition sehen die Befragten am ehesten bei der Linke-Fraktionsvorsitzenden Heidi Reichinnek das Land "in guten Händen". Aber auch sie verliert zwei Punkte und kommt nun auf 30 - und rangiert damit knapp in den Top 10. Linke-Parteichef Jan van Aken liegt mit 29 Punkten (minus eins) nur knapp dahinter. Auch die Grünen-Chefs Franziska Brantner und Felix Banaszak liegen mit 27 beziehungsweise 26 Punkten dicht beieinander. Das Schlusstrio aus BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht (17) sowie den AfD-Bundessprechern Alice Weidel (17) und Tino Chrupalla (16) kann jeweils einen Punkt zulegen.

Höhere Vertrauenswerte als in Westdeutschland erhalten in Ostdeutschland übrigens 5 der 20 Politikerinnen und Politiker im aktuellen Ranking. Allesamt sitzen in der Opposition: Heidi Reichinnek, Jan van Aken, Alice Weidel, Sahra Wagenknecht und Tino Chrupalla. Bei den drei Letztgenannten ist der Wert im Osten dabei um mehr als zehn Punkte höher als der im Westen. Andersherum erhalten 15 der Akteure im Osten der Republik zum Teil deutlich niedrige Vertrauenswerte als im Westen des Landes.

Das führt etwa dazu, dass im Osten Alice Weidel und Friedrich Merz gleichauf bei 26 Punkten liegen. Noch einen Punkt mehr hat Sahra Wagenknecht im Osten. Beliebter mit 33 beziehungsweise 34 Punkten sind im Osten die beiden Linken-Politiker Reichinnek und van Aken. Sie lassen damit einen Großteil der Regierung hinter sich oder ziehen zumindest mit ihnen gleich. Nur an der Spitze ändert sich nichts: Pistorius und Wüst führen auch in den östlichen Bundesländern mit jeweils 49 Punkten das Ranking an.

Die Daten des Politiker-Rankings wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland vom 30. September bis zum 2. Oktober erhoben. Datenbasis: 1501 Befragte. Dargestellt ist jeweils der Mittelwert auf Basis derer, die den/die Politiker/in kennen.

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Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.

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