Nach 25 Jahren feiern die Luxemburger einen Thronwechsel. Großherzog Henri dankt ab und gibt das Amt an seinen Sohn Guillaume weiter. Der will Tradition wahren, aber auch Offenheit leben. Dabei betont er die besondere Rolle Deutschlands für das Großherzogtum.

Luxemburgs neuer Großherzog Guillaume ist als Staatschef vereidigt worden. In einer feierlichen Sitzung im Parlament schwor der 43-Jährige den Eid auf die Verfassung. "Ich möchte ein Großherzog sein, der Brücken zwischen den Generationen, zwischen Tradition und Innovation schlägt", sagte er in seiner Thronrede. Er werde sich engagieren, "dass wir immer eine innovative und dynamische Wirtschaft haben. Das ist der Motor."

"Ich glaube, die Rolle des Großherzogs ist, wirklich ein offenes Ohr zu haben und zuzuhören, um anschließend unterstützend zu wirken", sagte Guillaume in einem Interview. Er wolle zu den Menschen gehen und sehen, was ihre Bedürfnisse sind - und vor allem junge Menschen und Menschen in sozialer Not unterstützen. "Meine Frau und ich wollen zeigen: Okay, die Monarchie ist nicht nur ein Palast. Sie kommen auch zu euch und wollen wissen, was die Herausforderungen sind", sagte der 43-Jährige.

Rolle von Deutschen hervorgehoben

Luxemburg habe eine "einzigartige Stärke": eine multikulturelle und multinationale Bevölkerung. Er dankte den vielen Grenzgängern aus den Nachbarländern, die mit ihrer Arbeit "einen wesentlichen Beitrag zum Wohlstand Luxemburgs" leisteten.

Besonders Deutschland sei für Luxemburg sehr wichtig. "Es ist unser erster Handelspartner." Das Großherzogtum sei den deutschen Grenzgängern "so dankbar, dass sie mit uns zusammen dieses Luxemburg aufgebaut haben. Ohne unsere deutschen Grenzgänger wäre Luxemburg sicher nicht das Land, das wir heute haben." Derzeit pendeln rund 50.000 Menschen aus Deutschland zur Arbeit nach Luxemburg.

Zur Zeremonie sind neben hochrangigen Politikern aus Europa auch König Willem-Alexander und Königin Máxima aus den Niederlanden und König Philippe und Königin Mathilde aus Belgien gekommen. Zum Galadinner am Abend werden Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron im großherzoglichen Palast erwartet. Der Thronwechsel ist ein großes Ereignis im kleinen Luxemburg. Tausende Menschen haben sich versammelt, um dem neuen Großherzog zuzujubeln.

Einziges Großherzogtum der Welt

Am Vormittag hatte Großherzog Henri nach 25 Jahren im Amt abgedankt und das royale Amt an seinen ältesten Sohn Guillaume weitergegeben. Später werden Großherzog Guillaume und seine Frau, Großherzogin Stéphanie, auf dem Platz vor dem Rathaus erwartet, um durch die Menschenmenge zu gehen.

Luxemburg ist das einzige noch heute bestehende Großherzogtum der Welt und zählt rund 670.000 Einwohner. Der luxemburgische Zweig der Dynastie Nassau-Weilburg existiert seit 1890. Guillaume ist der siebte Souverän im Haus Luxemburg-Nassau.

Die Residenz der Königsfamilie ist das Schloss Berg in Colmar-Berg im Norden des Landes. Um sein Privatleben von seiner neuen Rolle als Großherzog zu trennen, erklärte Guillaume für seine Familie ein Wohnhaus im Garten des Schlosses zu bauen. Das werde jedoch noch etwas dauern, da es nicht von öffentlichen Geldern finanziert werde, so Guillaume.

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