Derzeit sorgen im Ostseeraum viele Drohnensichtungen für Furore. Dänemark etwa stellt den Verkehr an einigen Flughäfen zeitweise ein. Es müssen aber nicht immer Flugkörper sein, die stören. Laut deutscher Flugsicherung nimmt die Zahl von Signalmanipulationen in diesem Jahr extrem zu. Das Ziel sind zivile Flugzeuge.

Verkehrsflugzeuge in der Luft sind in den vergangenen Monaten einem Medienbericht zufolge im großen Stil zum Ziel von Störangriffen geworden. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) habe von Januar bis August 447 Meldungen von Flugzeugbesatzungen registriert, die während des Fluges eine Störung oder Manipulation ihrer Satellitennavigation festgestellt hätten, berichtete die "Welt am Sonntag". Zwei Jahre zuvor seien noch lediglich 25 entsprechende Vorfälle verzeichnet worden.

Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums sei insbesondere im Ostseeraum sowie über dem Baltikum eine deutliche Zunahme von Störungen der GPS-Signale festgestellt worden, hieß es weiter. Dabei werden den Angaben nach die Satellitensignale mittels starker Sender am Boden überstrahlt oder irreführende Täuschsignale gesendet. Diese Signalmanipulation, Spoofing genannt, wird als deutlich gefährlicher angesehen, weil Flugzeugcrews über ihre tatsächliche Position getäuscht werden können.

Der Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) bewertet die Störangriffe gegenüber der "Welt am Sonntag" als "Bedrohung für den sicheren Betrieb von zivilen Flugzeugen" und forderte in Anbetracht der zunehmenden Bedrohungslage einen besseren Schutz der Zivilluftfahrt.

"Die jüngsten Vorfälle etwa in Dänemark zeigen deutlich, wie mit geringem Aufwand größtmöglicher Schaden an kritischer Infrastruktur angerichtet werden kann", sagte BDL-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang der Zeitung. "Deutschland braucht ein ressortübergreifendes Lagezentrum für den kontinuierlichen Austausch zwischen Sicherheitsbehörden, Nachrichtendiensten und der Wirtschaft."

Zuletzt hatte es in Dänemark mehrere Drohnenüberflüge an Flughäfen gegeben. Am späten Donnerstagabend wurden wegen eines Drohnenalarms der Luftraum über dem Flughafen Aalborg gesperrt. Bereits in der Nacht zum Dienstag musste der Flugbetrieb am Kopenhagener Flughafen eingestellt werden, weil mehrere große Drohnen stundenlang über das Gelände geflogen waren.

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