Am Sonntag könnten nach mehreren Jahren ohne Sanktionen wieder Maßnahmen gegen den Iran verhängt werden. Grund dafür sind die Arbeiten am Atomprogramm. Der Krisenstaat will das nicht hinnehmen, derzeit laufen Verhandlungen. Die Atomenergiebehörde sieht darin eine bedeutende Phase.

Im Atomstreit mit dem Iran sind die diplomatischen Bemühungen nach Einschätzung von IAEA-Chef Rafael Grossi in einer entscheidenden Phase. "Es ist offensichtlich ein schwieriger Scheideweg", sagte der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA). Der Dialog werde aber fortgesetzt.

Es seien Gespräche zwischen den beteiligten Parteien in New York geplant, sagte Grossi weiter mit Bezug auf den Iran und die sogenannten europäischen E3-Staaten Deutschland, Großbritannien und Frankreich. Er schloss auch weitere Treffen im Laufe der Woche nicht aus. Zur morgen beginnenden Generaldebatte der UN-Vollversammlung werden rund 140 Staats- und Regierungschefs erwartet.

Deutschland, Frankreich und Großbritannien hatten im August den sogenannten Snapback-Mechanismus ausgelöst, der eine Wiedereinsetzung der nach dem 2015 geschlossenen internationalen Atomabkommen schrittweise abgebauten UN-Sanktionen gegen den Iran binnen 30 Tagen vorsieht.

Zur Begründung erklärten die E3, Teheran halte sich nicht an seine Verpflichtungen aus dem Abkommen zur Begrenzung seines Atomprogramms. Die drei europäischen Länder führen derzeit weitere Verhandlungen mit dem Iran. In den Gesprächen gab es aber bislang nach ihren Angaben keine Fortschritte. Sollte es zu keiner Einigung kommen, müssten die Sanktionen während der Generaldebatte der UN-Vollversammlung am 28. September wieder eingesetzt werden.

Der UN-Sicherheitsrat hatte am Freitag den Weg freigemacht für eine Wiedereinführung von Sanktionen gegen den Iran wegen seines Atomprogramms. Eine von China und Russland unterstützte Resolution, in der eine weitere Aussetzung der Sanktionen gefordert wurde, erhielt nicht die erforderliche Mehrheit im höchsten UN-Gremium. Dem Iran bleiben nun noch wenige Tage, um in Verhandlungen mit den Europäern die Wiedereinführung der Sanktionen doch noch abzuwenden.

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