Russische Drohnen dringen vergangene Woche in den polnischen Luftraum ein. Drei Flugobjekte werden abgeschossen, der Rest stürzt allein zu Boden. Schäden bleiben weitgehend aus. Nur in einem Dorf wird ersten Angaben zufolge ein Haus getroffen. Nun aber erhärtet sich der Verdacht, Polen selbst könnte dafür verantwortlich sein.

In Polen haben etliche russische Drohnen in der vergangenen Woche für Alarm gesorgt - und angeblich für ein stark beschädigtes Wohnhaus in Wyryki nahe Lublin. Inzwischen aber wachsen die Zweifel, ob das Haus tatsächlich von einem russischen Flugobjekt getroffen wurde.

Die Staatsanwaltschaft in Lublin spricht von insgesamt 17 Drohnen, die sie am vergangenen Mittwoch im polnischen Luftraum festgestellt habe. Teile der abgestürzten und abgeschossenen Drohnen würden belegen, dass sie russische Shahed-Modelle seien. Keine davon sei jedoch über Wyryki geflogen. Dort sprechen die Ermittler laut der polnischen Zeitung "Rzeczpospolita" (RP) von einem "unbekannten Flugobjekt", dessen Reste jetzt analysiert würden.

"Das Objekt wurde zum jetzigen Zeitpunkt weder als Drohne noch als deren Fragmente identifiziert", teilt eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der Zeitung mit. "Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich noch nicht definitiv sagen, was auf das Haus in Wyryki gefallen ist. Es wird untersucht, und wir warten auf Expertenmeinungen." Damit unterscheidet sich die Angabe zu denen, die zu den anderen Wrackteilen gemacht wurde. Denn da gehen die Ermittler zweifelsfrei von Drohnen-Überresten aus und teilten dies öffentlich mit.

Die ersten Untersuchungen am Einschlagsort hätten bereits "bestimmte Fragen beantwortet", doch die Sprecherin dürfe sich nicht näher dazu äußern, heißt es in dem Bericht weiter. Derweil berichtet "Rzeczpospolita" unter Berufung auf Informationen "aus den Reihen wichtiger staatlicher Sicherheitsbehörden", dass eine Rakete eines polnischen F-16-Kampfjets in dem Haus eingeschlagen sei. Auch das polnische Portal Onet meldet diese Erkenntnis unter Berufung auf eine eigene Quelle in Regierungskreisen.

Der polnische Vize-Verteidigungsminister Cezary Tomczyk erklärte vergangene Woche, drei Drohnen seien erfolgreich abgeschossen worden. Doch bei einem Abschuss kam es wohl zum Fehler, wie ein Insider in RP ergänzt: "Es handelte sich um eine Luft-Luft-Rakete vom Typ AIM-120 AMRAAM unserer F-16, bei der während des Fluges ein Fehler im Lenksystem auftrat und die nicht zündete. Glücklicherweise wurde sie weder scharf gemacht noch explodierte sie, da die Sicherheitsvorrichtungen der Zündung aktiviert wurden."

"Rzeczpospolita" vermutet eine Vertuschung durch Staatsanwaltschaft und Militär. Beide Institutionen äußern sich nur zurückhaltend zu diesem speziellen Fall. Währenddessen sind staatliche Einrichtungen schnell eingesprungen und helfen den Bewohnern des zerstörten Hauses.

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