Die USA erwägen Strafzölle von bis zu 100 Prozent für Länder, die weiterhin russisches Öl kaufen. Präsident Trump knüpft den Schritt jedoch an eine gemeinsame Linie mit der EU. Während in Washington von "starken Maßnahmen" die Rede ist, drängen auch Deutschland und Frankreich auf härtere Sanktionen gegen Russlands Ölkonzerne.
Die USA sind nach Angaben eines Regierungsvertreters bereit, die Zölle für Käufer von russischem Öl auszuweiten - wenn die Europäische Union (EU) mitzieht. Bei Gesprächen zwischen US- und EU-Vertretern habe US-Präsident Donald Trump die Möglichkeit von Zöllen zwischen 50 und 100 Prozent für Ölabnehmer wie China und Indien angesprochen, sagte ein US-Regierungsvertreter.
"Die Geldquelle für die russische Kriegsmaschinerie sind die Öleinkäufe Chinas und Indiens", sagte der US-Regierungsvertreter. "Wenn man nicht an die Geldquelle herankommt, gibt es keine Möglichkeit, die Kriegsmaschinerie zu stoppen." Trump sei zwar bereit, allerdings müsse es eine Zusammenarbeit mit der EU geben.
"Business as usual hat nicht funktioniert"
Zuvor hatten sich die USA im Ringen um verschärfte Russland-Sanktionen zu "starken Maßnahmen" bereit erklärt. "Alle Optionen bleiben auf dem Tisch", versicherte US-Finanzminister Scott Bessent bei X nach Beratungen mit dem EU-Sanktionsbeauftragten David O'Sullivan in Washington. Trump hatte sich am Wochenende "nicht glücklich" über die neuen russischen Angriffe auf die Ukraine geäußert und sich grundsätzlich offen für schärfere Strafmaßnahmen gezeigt.
"Wir sind bereit, starke Maßnahmen gegen Russland zu ergreifen, aber unsere europäischen Partner müssen sich uns dabei vollständig anschließen, damit wir erfolgreich sind", schrieb Bessent, ohne sich inhaltlich zu möglichen Sanktionen zu äußern. "Business as usual hat nicht funktioniert", fügte er hinzu.
Im US-Kongress liegt seit Monaten ein parteiübergreifender Gesetzentwurf zu verschärften Russlandsanktionen, der Trump nach den Worten des federführenden republikanischen Senators Lindsey Graham einen "Vorschlaghammer" zur Verfügung stellen würde. Das Gesetz sieht Strafzölle von bis zu 500 Prozent für Länder wie China, Indien oder Brasilien vor, die weiter russisches Öl oder Waffen kaufen. Bisher hat Trump lediglich gegen Indien erhöhte Zölle angekündigt, diese verdoppelten sich Ende August im Zusammenhang mit Ölkäufen aus Russland auf 50 Prozent.
Deutschland und Frankreich machen sich nach Angaben von Diplomaten derweil für EU-Sanktionen gegen den russischen Ölkonzern Lukoil stark. Demnach sollen auch Raffinerien in Drittstaaten mit Strafmaßnahmen belegt werden, die an russischen Ölexporten in die EU beteiligt sind. Sanktionen müssen in der EU einstimmig von den 27 Mitgliedsländern beschlossen werden.
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