US-Präsident Donald Trump hat sich von Israels Angriff in Katar distanziert. „Das war eine Entscheidung von Ministerpräsident Netanjahu, nicht von mir“, schrieb Trump auf Truth Social.
Der Präsident bekräftigte die Aussagen der Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt. Diese hatte zuvor mitgeteilt, dass Trump den US-Sondergesandten Steve Witkoff beauftragt habe, die katarische Regierung über die bevorstehenden israelischen Angriffe zu informieren. Die USA hätten vorab von den israelischen Plänen erfahren. Die US-Warnung an Katar sei jedoch „leider zu spät gekommen, um den Angriff zu verhindern“, erklärte Trump.
Katar sagt, sie wurden erst zehn Minuten nach Beginn des Angriffs informiert
Ein US-Regierungsvertreter sagte der AP, die Mitteilung habe lediglich die Information enthalten, dass das israelische Militär die Hamas angreifen werde - jedoch keine Details über das genaue Ziel. Deshalb habe man die Länder in der Region nicht rechtzeitig und angemessen warnen können. Der katarische Ministerpräsident, Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani, sagte, Katar sei erst zehn Minuten nach Beginn des Angriffs informiert worden.
„Ich betrachte Katar als einen starken Verbündeten und Freund der USA und bedauere den Ort des Angriffs“, schrieb Trump in den sozialen Medien. Dennoch, so schrieb Trump weiter, sei die „Eliminierung der Hamas“ ein „lohnenswertes Ziel“. Trump habe nach den Angriffen mit Al-Thani und weiteren katarischen Regierungsvertretern gesprochen. „Ich habe ihnen versichert, dass sich so etwas auf ihrem Boden nicht wiederholen wird“, sagte Trump.
Trump wurde später noch deutlicher und sagte, er sei nicht glücklich über Israels Angriff auf katarischem Boden. „Es ist keine gute Situation.“ Trump erklärte, er sei nicht im Voraus über den Angriff informiert worden. Er wolle am Mittwoch eine vollständige Erklärung abgeben. „Aber ich kann Ihnen sagen, dass ich sehr unglücklich darüber war. Sehr unglücklich über jeden Aspekt.“
Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben die Führungsspitze der militant-islamistischen Hamas in Katar angegriffen. Bei dem Angriff in Doha kamen laut einer Mitteilung der Hamas am Dienstag fünf rangniedrigere Mitglieder ums Leben. Die Mitglieder der Führungsspitze hätten jedoch überlebt. Einen Beweis dafür legte die Organisation nicht vor. Zu Spekulationen, ob Katar die Hamas-Führung möglicherweise doch vor dem israelischen Angriff gewarnt haben könnte, äußerte sich das Weiße Haus zunächst nicht.
Wie genau der israelische Angriff ablief, wurde nicht bekannt. Das israelische Militär erklärte lediglich, es habe „präzisionsgesteuerte Munition und zusätzliche Geheimdienstinformationen“ eingesetzt. Ein israelischer Militärsprecher deutete an, dass die Luftwaffe die Attacke ausgeführt habe.
Katar behält sich Recht auf Reaktion vor
Katar verurteilte den Angriff als feige. Außenamtssprecher Madsched al-Ansari sprach von einer „offensichtlichen Verletzung aller völkerrechtlichen Normen“. Die im Exil lebende Führung der Hamas hat seit Langem ihren Sitz in dem Golfstaat, der schon vor dem Gaza-Krieg über Jahre hinweg als Vermittler zwischen der Hamas und Israel fungierte.
Regierungschef al-Thani sagte, das Emirat halte sich das Recht auf eine Reaktion vor. Al-Thani sprach von einem „eklatanten Angriff“ und forderte eine „Antwort aus der gesamten Region auf solch barbarische Handlungen“. Der israelische Angriff sei ein „entscheidender Moment“ für die Region.
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) nannte die Verletzung der Souveränität und territorialen Integrität Katars in einem Telefonat mit Emir Tamim bin Hamad Al Thani „nicht akzeptabel“, wie Regierungssprecher Stefan Kornelius mitteilte. Auch Außenminister Johann Wadephul verurteilte den Angriff. Der britische Premier Keir Starmer bezeichnete Israels Vorgehen als einen „eklatanten Verstoß gegen die Souveränität Katars“ und warnte vor einer weiteren Eskalation der Lage.
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