Erstmals seit seiner Unabhängigkeit vor mehr als 50 Jahren ist Katar selbst Ziel eines Angriffes. Israels Attacke auf die Hamas-Führung in Doha rückt das Emirat in den Mittelpunkt. Dabei spielt der Golfstaat seit Jahren eine Schlüsselrolle: als Geldgeber der Hamas, Vermittler und wichtiger US-Partner.
Israels Angriff auf die Hamas-Führungsspitze in Doha ist der erste Angriff auf den Golfstaat Katar seit dessen Unabhängigkeit vor mehr als 50 Jahren. Das am Persischen Golf gelegene Emirat war ab 1916 britisches Protektorat und wurde im Jahr 1971 unabhängig. Im selben Jahr wurde Katar Mitglied der Arabischen Liga und Mitgliedstaat bei den Vereinten Nationen.
Katarische Truppen waren am Zweiten Golfkrieg 1990/91 beteiligt, als der Irak das benachbarte Emirat Kuwait überfiel. Katar wurde dabei aber selbst nicht angegriffen. Das Land beheimatet mit dem Luftwaffenstützpunkt Al-Udaid zudem die größte US-Militärbasis im Nahen Osten. Hier befindet sich das regionale Hauptquartier des US-Zentralkommandos, das etwa Einsätze in Syrien oder dem Irak koordiniert. Bis 2033 sollen hier 15.000 Soldaten und Servicemitarbeiter unterkommen. Der Iran hatte den US-Stützpunkt im Juni als Vergeltung für die Bombardierung seiner Atomanlagen angegriffen. Katars Raketenabwehr fing die Raketen jedoch ab, Verletzte gab es nicht.
Katar und die meisten der weiteren Golfstaaten gelten allgemein als sehr sicher. Teils kam es dort aber etwa auch zu Terrorangriffen oder in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten zu Angriffe der Huthi-Miliz im Jemen auf Öl-Anlagen oder zivile Ziele. Zusammen mit Ägypten und den USA vermittelt Katar im Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas. Die Verhandlungen um eine Waffenruhe kommen aber seit Monaten nicht voran.
Nach den Unruhen der arabischen Aufstände in der Region eröffnete die Hamas 2012 ein politisches Büro in Katar. Schon vorher war aus dem Golfemirat viel Geld an die Hamas geflossen, die 2007 die Macht im Gazastreifen übernommen hatte. Nach dem Terrorangriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 auf Israel wurden Forderungen an die Regierung Katars lauter, das Büro zu schließen.
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