Bootsmigranten sind nur ein kleiner Teil der Einwanderer nach England, doch die Zahlen steigen. Großbritanniens Rechtspopulisten schlachten die Thematik aus - und schaffen es damit, Druck auf die regierende Labour-Partei auszuüben.

Mehr als 30.000 Menschen haben in diesem Jahr bereits den Ärmelkanal in kleinen Booten in Richtung England überquert. Das meldete die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf Zahlen des Innenministeriums in London. Das sind knapp 40 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum und so viel wie noch nie zuvor zu dieser Jahreszeit. 2025 ist damit weiterhin auf Kurs, ein Rekordjahr zu werden.

Die rechtspopulistische Partei von Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage, die in den Umfragen derzeit mit großem Abstand führt, hat das Thema Migration ganz oben auf ihre Agenda gesetzt und treibt die etablierten Parteien vor sich her. Im Hinblick auf die irreguläre Migration am Ärmelkanal spricht Farage gar von einer "Invasion".

Dabei machen die Bootsmigranten nur einen kleinen Teil der Einwanderer nach Großbritannien aus. In den zwölf Monaten bis Juni 2025 beantragten mehr als 111.000 Menschen in Großbritannien Asyl. Die Nettoeinwanderung - also die Differenz zwischen Ein- und Auswanderern - lag im Jahr 2024 bei mehr als 430.000 Menschen.

Asylbewerber sollen in Kasernen

Nach dem Rücktritt von Vizepremierministerin Angela Rayner und einer umfassenden Kabinettsumbildung soll sich die neue Innenministerin Shabana Mahmood des Themas annehmen. Die jüngsten Zahlen zu den Überquerungen am Ärmelkanal bezeichnete sie als "absolut inakzeptabel". Sie will laut Medienberichten schon bald einen neuen Plan vorlegen, unter anderem wolle sie Asylbewerber verstärkt in Kasernen statt in Hotels einquartieren, berichtete PA.

Einem Bericht des "Telegraph" zufolge soll London auch mit Deutschland ein ähnliches Abkommen zur Rückführung irregulärer Migranten abschließen wollen, wie es bereits mit Frankreich vereinbart wurde. Dabei soll für jede abgeschobene Person eine andere ins Land kommen dürfen, die beispielsweise familiäre Verbindungen nach Großbritannien hat.

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