Russland und die Ukraine greifen sich in der Nacht erneut aus der Luft an. Kiew meldet schwere Angriffe im ganzen Land. In Polen steigen wegen Attacken in Grenznähe Militärmaschinen auf. Kiews Streitkräfte landen derweil Treffer auf eine weitere große Ölraffinerie.

Russlands Militär hat die Ukraine in der Nacht mit schweren Luftangriffen überzogen. Ukrainische Städte in nahezu allen Landesteilen seien mit Hunderten Kampfdrohnen und mit Marschflugkörpern unter Beschuss genommen und Dutzende Menschen verletzt worden, berichten örtliche Medien. In der Hauptstadt Kiew wurden demnach mehrere Wohngebäude schwer beschädigt.

Unter anderem brach ein Feuer im Hauptgebäude der ukrainischen Regierung aus. Reporter berichten, dass dichter Rauch aus dem Regierungsgebäude im zentralen Bezirk Petschersk aufsteigt. Im westlichen Bezirk Swjatoschynskyj wurden laut Bürgermeister Vitali Klitschko mehrere Stockwerke eines neunstöckigen Wohnhauses teilweise zerstört. Herabfallende Drohnentrümmer hätten zudem Brände in weiteren Wohngebäuden ausgelöst.

Klitschko zufolge erfolgte der Angriff mit Drohnen, gefolgt von Raketen. Ihm zufolge wurden drei Menschen getötet: ein Säugling, eine junge sowie eine ältere Frau. Diese starb in einem Luftschutzraum. Weiterhin wurden mindestens 18 Menschen verletzt ins Krankenhaus gebracht, darunter eine schwangere Frau. Russland greife "absichtlich und bewusst zivile Ziele" an, sagt der Chef der Kiewer Militärverwaltung, Timur Tkatschenko. Weitere Einzelheiten sind bisher nicht bekannt.

Polen entsendet Militärflugzeuge

Explosionen wurden auch aus den Städten Odessa, Charkiw, Dnipro, Saporischschja und Krywyj Rih gemeldet. Allein in Saporischschja gebe es mindestens 15 Verletzte, berichtet die Nachrichtenagentur Ukrinform unter Berufung auf Militärverwalter Iwan Fedorow. In Odessa griffen Drohnen Wohngebäude und andere zivile Infrastruktur an, wie das Nachrichtenportal "The Kyiv Independent" unter Verweis auf den Gouverneur des Gebiets meldet. In Krywyj Rih seien ebenfalls Ziele im Stadtgebiet getroffen worden.

Auch die Region Sumy im Nordosten der Ukraine wurde von Russland angegriffen. Örtliche Behörden berichten von einem Toten. Bei der Attacke auf den Ortsrand des Dorfes Putywyl habe es zudem Verletzte gegeben, darunter ein neunjähriges Kind, erklärte der Militärgouverneur der Region, Oleh Grygorow, bei Telegram. Die Angaben lassen sich vorerst nicht unabhängig überprüfen.

Wegen russischer Luftangriffe auf die Westukraine entsendete Polen Militärflugzeuge ins Grenzgebiet. "Polnische und verbündete Flugzeuge operieren in unserem Luftraum, während bodengestützte Luftverteidigungs- und Radaraufklärungssysteme in höchste Bereitschaft versetzt sind", teilte das operative Kommando der polnischen Streitkräfte in der Nacht mit.

Attacke auf Ölraffinerie

Gleichzeitig berichten russische Telegram-Kanäle von Angriffen ukrainischer Drohnen auf die Ölraffinerie Ilsky in der Region Krasnodar. Auf Bildern und Videos war eine große Rauchsäule zu sehen. "Eine der Verarbeitungsanlagen ist in Brand geraten, das Feuer ist jedoch schnell gelöscht worden", behauptet die Verwaltung der südrussischen Region. Verletzte habe es nicht gegeben. Das Personal sei in Sicherheit gebracht worden.

Die Ukraine hatte in den letzten Wochen mehrere große Ölraffinerien angegriffen. In Teilen von Russland und von russischen Truppen besetzten ukrainischen Gebieten bildeten sich wegen Benzinknappheit immer wieder größere Schlangen vor Tankstellen.

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