Nach wie vor hat die Terrororganisation Hamas israelische Geiseln in ihrer Gewalt. Angeblich ist die Miliz zu einem Abkommen bereit. In Jerusalem machen Demonstranten Druck auf Israels Regierung und fordern eine Reaktion. Bei propalästinensischen Protesten in London gibt es derweil viele Festnahmen.
Bei einer Großdemonstration in Jerusalem vor der Residenz von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu haben zigtausende Menschen ihrer Forderung nach einem Ende des Gaza-Krieges Nachdruck verliehen. Das Forum der Familien der weiter von der islamistischen Terrororganisation Hamas im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln forderte Netanjahu auf, "unverzüglich eine Verhandlungsdelegation für Gespräche über die Beendigung des Krieges und die Rückkehr aller Geiseln zu entsenden". Die Hamas bekräftigte am Abend ihre Zustimmung zu einem Vorschlag internationaler Vermittler für eine Waffenruhe.
Drei Wochen seien vergangen, ohne dass Israel bisher auf die Antwort der Hamas an die Vermittler reagiert habe, hieß es in der Mitteilung des Forums der Geiselangehörigen. In einer weiteren Erklärung der Hamas vom Samstagabend hieß es, man sei offen "gegenüber jeglichen Ideen und Vorschlägen", die zu einem dauerhaften Waffenstillstand, einem vollständigen Rückzug der israelischen Truppen aus dem Gazastreifen, der Einfuhr von Hilfsgütern und einem Austausch der Geiseln gegen palästinensische Häftlinge "durch ernsthafte Verhandlungen" über die internationalen Vermittler führten.
Netanjahu beharrt auf einem umfassenden Deal, bei dem alle Geiseln auf einen Schlag freigelassen werden. Von den 48 Geiseln, die sich noch in Gaza befinden, sind nach israelischen Informationen 20 am Leben. Zudem pocht Netanjahu auf eine Kapitulation und Entwaffnung der Hamas und will, dass Israel die Sicherheitskontrolle über den Gazastreifen behält. Kritiker werfen ihm vor, den Krieg unnötig in die Länge zu ziehen. Seine rechtsextremen Koalitionspartner, von denen sein politisches Überleben abhängt, sind gegen eine Waffenruhe.
Hunderte Festnahmen in London
Bei einer propalästinensischen Demonstration in London ist es derweil zu tumultartigen Szenen gekommen. Bis zum späteren Abend wurden mehr als 425 Menschen festgenommen, wie die Metropolitan Police mitteilte.
Hunderte hatten sich zu einem Protestmarsch durch den Bezirk Westminster und Kundgebungen auf dem Platz vor dem Parlament versammelt, um gegen das Verbot der Gruppe Palestine Action zu demonstrieren. Während der gesamten Demonstration sei es zu "koordinierten Maßnahmen, um die Beamten an der Ausübung ihrer Pflichten zu hindern", gekommen, hieß es von der Polizei.
Palestine Action war Anfang Juli als terroristisch eingestuft worden, nachdem Aktivisten auf einen Luftwaffenstützpunkt eingedrungen waren und Flugzeuge der Royal Air Force mit Farbe besprüht hatten. Sie werfen der britischen Regierung vor, Israel mit Tankflugzeugen im Gaza-Krieg zu unterstützen und wollten die Maschinen nach eigenen Angaben durch das Sprühen von Farben in die Triebwerke unbrauchbar machen. Die britische Regierung wies die Behauptungen der Gruppe zurück und kündigte ein hartes Vorgehen an.
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